Jerusalem, 21.4.00 (KAP) Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, hat zu Ostern nochmals den Besuch von Papst Johannes Paul II. im Heiligen Land gewürdigt. In seiner vorab veröffentlichten Osterbotschaft heißt es, die Pilgerreise von Johannes Paul II. sei eine Einladung an die Kirche gewesen, sich auf ihrem Weg in die Zukunft an den Quellen zu stärken.
Den jüdischen wie muslimischen Religionsführern habe der Papst die Bereitschaft der katholischen Kirche bekundet, zum Wohle der Menschen zusammenzuarbeiten, so Sabbah. Das interreligiöse Treffen in Jerusalem, "das auf manche wie ein Scheitern wirkte", sei in Wirklichkeit ein Erfolg gewesen, weil es die "Tiefe der menschlichen Wunde und den Riss in Jerusalem und im Heiligen Land offenbarte". Damit der interreligiöse Dialog Früchte tragen könne, müsse diese Wirklichkeit anerkannt werden, fordert der Patriarch. Ein interreligiöser Dialog könne nicht von den menschlichen Leiden in Jerusalem absehen.
Mit Blick auf die Spannungen unter den christlichen Kirchen im Heiligen Land forderte Sabbah ein größeres Verständnis untereinander und eine gegenseitige Annahme, um so zu einer größeren Einheit zu finden.
Kathpress