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Publisert 8. mai 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Rom, 5.5.00 (KAP) Eine "systematische Kampagne" gegen Papst Pius XII. (1939-1958) wegen seines Verhaltens in der Nazizeit hat der für das Seligsprechungsverfahren zuständige Jesuitenpater Peter Gumpel beklagt. Bei einem Vortrag in Rom sprach Gumpel von einer "subtilen Form der Verfolgung" gegen den Papst, der in Wahrheit alles in seiner Macht stehende getan habe, um im Zweiten Weltkrieg möglichst viele Verfolgte zu retten. Schon als Nuntius in Deutschland habe Eugenio Pacelli - der spätere Papst Pius XII. - in 40 seiner insgesamt 44 öffentlichen Reden den Kommunismus, aber auch den Nationalsozialismus verurteilt.

Bei seinem Abschied aus Deutschland 1929, vier Jahr vor Hitlers Machtergreifung, habe Nuntius Pacelli im Zusammenhang mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus von furchtbaren Gefahren gesprochen. "Dieser Mensch ist völlig von sich selbst besessen, geht über Leichen und tritt nieder, was im Wege ist", sagte er damals laut Gumpel über Hitler. Seine Verurteilung des Nationalsozialismus habe ganz auf der Linie der deutschen Bischöfe gelegen. "Das rassistische Regime Hitlers stand im Kontrast zu der Verurteilung des Antisemitismus, die der Vatikan schon 1928 zum Ausdruck gebracht hatte", so Gumpel bei dem Vortrag.

In einem anschließenden Hintergrundgespräch mit Journalisten erklärte der Jesuit, die gegenwärtige Kampagne gegen Pius XII. werde von "Kräften orchestriert, die an einer Diskreditierung der katholischen Kirche interessiert sind, darunter Freimaurer, Kommunistenfreunde und - an allerletzter Stelle - auch von einigen jüdischen Autoren". Dabei handle es sich jedoch nur um vereinzelte Äußerungen, zahlreiche andere jüdische Kreise teilten keineswegs die Kritik an Pius XII., sondern zollten ihm Anerkennung für seine Leistung. Die Katholiken sollten sich entschieden gegen die "Verleumdungskampagne" wehren, sagte Gumpel. Er erinnerte daran, dass Papst Johannes Paul II. eine Kritik an seinem Vorgänger stets kategorisch abgelehnt habe, weil diese historisch unbegründet sei.

Der Jesuitenpater betonte bei dieser Gelegenheit erneut, dass der Seligsprechungsprozess für den Weltkriegs-Papst weiter voranschreite. Der Vatikan habe niemals ein Datum innerhalb des Jahres 2000 angekündigt. Angesichts des langen und komplizierten Pontifikats von Pius XII. liege es auf der Hand, dass der Prozess länger dauere als etwa der inzwischen abgeschlossene für Johannes XXIII.

Kathpress

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