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Publisert 24. juli 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Die drei christlichen Patriarchen reagieren auf Berichte, wonach Israel und die Palästinenser in Camp David ernsthaft über eine Teilung der Stadt und auch der Altstadt verhandeln - Kirchenvertreter müssen in Verhandlungen einbezogen werden

Jerusalem, 19.7.00 (KAP) Vor einer möglichen Teilung Jerusalems haben die drei christlichen Patriarchen der Stadt gewarnt. In einem am Mittwoch bekannt gewordenen Schreiben an die Teilnehmer des derzeitigen Nahost-Gipfels im US-amerikanischen Camp David schlagen die Patriarchen "ein System internationaler Garantien vor, damit für die drei Religionsgemeinschaften Judentum, Christentum, Islam das Recht auf Zugang zu ihren jeweiligen heiligen Stätten" gewahrt bleibe. Weiter fordern der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, der griechisch-orthodoxe Patriarch Diodoros I. und der armenisch-apostolische Patriarch Torkom II. die Einbeziehung von Kirchenvertretern in die Verhandlungen in Camp David. Die Verhandlungen werden vom israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak und Palästinenser-Präsident Jassir Arafat geleitet; US-Präsident Bill Clinton nimmt als Vermittler teil.

Mit ihrem Schreiben reagierten die Patriarchen auf einen Vorschlag der israelischen Regierung über den künftigen Status von Jerusalem, der eine Teilung vorsehe. Laut Presseberichten sollte demnach auch die nur einen Quadratkilometer große ummauerte Altstadt geteilt werden, wobei die Klagemauer, das jüdische und das armenische Viertel an Israel und die Grabeskirche sowie der Tempelberg an die Palästinenser fallen sollen. Aus Kreisen der palästinensischen Delegation verlautete indes, Arafat habe bereits vom Scheitern des Gipfels gesprochen, da Israel an der Souveränität über ganz Jerusalem festhalten wolle.

Christliche Stadtviertel erhalten

Die Patriarchen machen in ihrem Schreiben auf die lange christliche Tradition in Jerusalem aufmerksam. Insbesondere fordern sie, das armenische und das übrige christliche Stadtviertel in der Jerusalemer Altstadt nicht zu trennen. Weiters wünschen sie, dass die Verhandlungen von Erfolg gekrönt sein mögen und weisen darauf hin, dass diese "heilige und friedvolle" Stadt für Christen, Muslime und Juden gleichermaßen von zentraler Bedeutung sei.

Nach dem UNO-Teilungsplan von 1947 ist ganz Jerusalem als "corpus separatum" (Sondergebiet) zu betrachten. Der Beschluss der UNO-Vollversammlung (Resolution 181) vom November 1947 sah vor, das britische Mandatsgebiet Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat zu teilen und Jerusalem als eigenes Gebiet mit einem Sonderstatus zu neutralisieren.

Die Kirchen haben diesen internationalen Status für Jerusalem stets eingefordert. Israel und die Palästinensern lehnten diese Forderung in der Vergangenheit stets ab, weil beide die volle Souveränität über die historische Altstadt Jerusalems für sich beanspruchen.

Kathpress

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