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Publisert 7. august 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

München, 4.8.00 (KAP) Bedauern über die bevorstehende Seligsprechung von Papst Pius IX. (1792-1878) hat die altkatholische Kirche Deutschlands geäußert. Die Erhebung dieses Papstes zur Ehre der Altäre sei eine erneute Bestätigung der «zentralistischen und antisynodalen Kräfte» in der römisch-katholischen Kirche, heißt es in einer Erklärung des altkatholischen Bischofs für Deutschland, Joachim Vobbe, und des Sprechers der Synode, Hans-Joachim Rosch, die in Nürnberg veröffentlicht wurde. Pius IX. hatte auf dem Ersten Vatikanischen Konzil das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes durchgesetzt. Aus dem Streit darüber ist die altkatholische Kirche entstanden, die ersten Vorgespräche für die Kirchengründung hatten in Nürnberg stattgefunden.

Auch der katholische Stadtdechant für Nürnberg, Theo Kellerer, erklärte, er halte die Seligsprechung von Pius IX. für «völlig inopportun». Zur Begründung verwies er auf die jüngste Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft katholischer Kirchenhistoriker im deutschen Sprachraum, die Pius IX. unter anderem eine «übersteigerte Vorstellung vom Papstamt» vorgeworfen hatte.

Die Altkatholiken kritisierten, Pius IX. habe im so genannten «Syllabus» vehement eine Reihe von Strömungen bekämpft, «von deren Errungenschaften wir heute dankbar und selbstverständlich Gebrauch machen». Er habe Religions-, Meinungs- und Pressefreiheit sowie die Trennung von staatlicher und religiöser Gerichtsbarkeit verurteilt und viele geistige und politische Strömungen mit pauschalen Verdammungsurteilen belegt.

Kathpress

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