Vatikanstadt, 14.8.00 (KAP) Der amtierende israelische Außenminister Shlomo Ben Ami hat am Montag mit seinem vatikanischen Amtskollegen Erzbischof Jean-Louis Tauran über den Friedensprozess im Nahen Osten gesprochen. Wie der vatikanische Pressesaal anschließend mitteilte, ging es bei dem Meinungsaustausch insbesondere um den ergebnislos zu Ende gegangenen Gipfel von Camp David. Ben Ami habe dabei den Willen der israelischen Regierung bekräftigt, trotz aller Schwierigkeiten den Dialog und die Verhandlungen mit den Palästinensern fortzusetzen und dies "auch mit der Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft" zu tun.
Weiter hieß es in dem Kommuniqué, Tauran habe die "bekannte Position des Heiligen Stuhls" über den Friedensprozess zum Ausdruck gebracht. Die Respektierung des Völkerrechts und der UN-Resolutionen sowie die Gewährung gleicher Rechte und Pflichten für alle Völker der Region seien die unverzichtbaren Voraussetzungen um Ungerechtigkeit und Unsicherheit zu überwinden. Ein Teil des Gespräches habe auch den Heiligen Stätten von Juden, Christen und Muslimen gegolten, insbesondere jenen in Jerusalem, die nach Auffassung des Heiligen Stuhls ein heiliges Erbe für alle Gläubigen und einen universalen Wert darstellen. Ferner habe Tauran die lebhafte Sorge des Vatikans über die andauernden Spannungen wegen des geplanten Moscheebaus in Nazareth neben der Verkündigungskirche angesprochen.
Kathpress