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Publisert 4. september 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Vatikanstadt, 30.8.00 (KAP) Der Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Erzbischof Jose Saraiva Martins, hat die bevorstehende Seligsprechung von Papst Pius IX. verteidigt. In einem Interview mit Radio Vatikan sagte Martins, Pius IX. habe vor allem in den letzten Jahren seines Pontifikats im Ruf der Heiligkeit gestanden. Nach dem Wegfall der weltlichen Macht des Kirchenstaates (1870) habe er den inneren Zusammenhalt der Kirche gestärkt. Die Kirche sei damals vom Rationalismus, von den Nationalismen, vom internationalen Freimaurertum, vom Antiklerikalismus, von den Sekten und vom atheistischen Marxismus gleichzeitig angegriffen worden.

Bei Pius IX. trete vor allem die Nächstenliebe in jedem Bereich seines persönlichen Lebens hervor, diese sei eine Frucht seines unerschütterlichen Glaubens an Christus und seine Kirche gewesen. Als Mensch und als Priester hätten selbst seine erbittertsten Gegner ihn nicht kritisiert. Seine Spiritualität habe er für die Kirche in wirksame Entscheidungen umgesetzt. So habe er die Priesterausbildung verbessert und die Ordensgemeinschaften gefördert. Ferner habe er den «Sozialkatholizismus» initiiert und die Laien gefördert, insbesondere durch die Katholische Aktion.

Unterdessen verteidigte auch der Altbischof von Senigallia, Odo Fusi Pecci, die geplante Seligsprechung des aus Senigallia stammenden Papstes. Er betonte, nach dem heutigen Forschungsstand sei der Vorwurf des Antisemitismus eine «Legende». In Wirklichkeit habe Pius IX. die Lebensbedingungen der Juden in Rom durch die Erweiterung und Öffnung des Ghettos sowie durch karitative Unterstützung verbessert. Überliefert sei auch, dass der Papst bei einer Fahrt durch Rom einen verletzten Juden geborgen und für seine medizinische Behandlung gesorgt habe. Als seine Umgebung ihn davon abzubringen versuchte, habe er geantwortet: «Ist ein Jude nicht auch unser Nächster?»

Kathpress

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