Jerusalem, 10.9.00 (KAP) Mit einer neuen Hochglanzbroschüre erinnert die Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem an den Besuch von Papst Johannes Paul II. im vergangenen März. Die 40 Seiten starke Broschüre enthält die in Yad Vashem gehaltenen Reden sowie eine Faksimilekopie des vom Papst an der Klagemauer hinterlegten Briefes mit der Bitte um Verzeihung für die Sünden der Vergangenheit. Farbfotos dokumentieren zudem den Besuch in der Gedenkstätte und an der Klagemauer.
Der Vorsitzende des Yad-Vashem-Direktoriums, Szewach Weiss, beschreibt in seinem Vorwort die Visite als «dramatisch, mitreißend und tief, gleichzeitig still und donnernd». In seinen Anmerkungen habe der Papst die Einzigartigkeit und Zentralität des Holocaust in der Geschichte westlich-christlicher Zivilisation betont. Weiss erinnerte an die Worte des Papstes, wonach eine Ideologie wie die der Nazis «nur in der Abwesenheit Gottes» entstehen könne. Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kurienkardinal Edward Idris Cassidy, wird mit den Worten zitiert, die Anwesenheit des Papstes in Yad Vashem habe mehr als jedes geschriebene Wort und mehr als jede andere Tat die Verpflichtung der katholischen Kirche dokumentiert, jede Form von Antisemitismus zu verwerfen.
Kathpress