«Rat der Kirchen im Nahen Osten» besorgt über die kontinuierliche Abwanderung von Christen aus dem Orient - Für Wiederherstellung der vollen Unabhängigkeit des Libanon
Beirut, 24.11.00 (KAP) Der Rat der Kirchen im Nahen Osten (MECC) hat sich für die Errichtung eines Palästinenserstaates mit Jerusalem als Hauptstadt ausgesprochen. Ein Frieden ohne Anerkennung der nationalen und humanitären Rechte des palästinensischen Volkes sei nicht möglich, heißt es in einer Erklärung zum Abschluss der MECC-Tagung in Bkerke, dem Sitz des maronitischen Patriarchen von Antiochien nördlich von Beirut. Die jüngsten Ereignisse in den palästinensischen Gebieten hätten gezeigt, dass Jerusalem nicht aus dem Leib Palästinas herausgetrennt werden könne, dessen Herz es sei, heißt es in der Stellungnahme. Die Stadt müsse den Palästinensern wiedergegeben werden, forderten die Repräsentanten aller christlichen Kirchen des nahöstlichen Raums zum Abschluss ihrer Tagung in Bkerke.
Gleichzeitig drücken die Kirchenvertreter in dem Schreiben ihren Schmerz angesichts des «Leidens des palästinensischen Volkes» aus. Dabei werfen sie der «israelischen Repression» vor, die Kinder des palästinensischen Volkes zu töten, ihnen ihr Land und ihre Güter zu nehmen.
Thema des Treffen waren die anhaltende Abwanderung von Christen aus dem Nahen Osten, die Minderheitensituation sowie Fragen der Ökumene. In einem Pastoralschreiben bekundeten die Repräsentanten der verschiedenen Kirchen den Willen zu einer «Beschleunigung des Weges zur Einheit». Mit Blick auf die Zukunft des Libanon drückten die Kirchenvertreter die Hoffnung aus, dass das Land «seine Integrität und seine Unabhängigkeit» wiedererlange, die «volle Souveränität» zurückerhalte und die Rechte und Freiheiten seiner Bürger garantiert würden.
Kathpress
24. november 2000