Oberhaupt der Weltorthodoxie würdigte in Istanbul bei den Gedenkfeiern für Johannes XXIII. den Papst des Konzils
Istanbul, 11.12.00 (KAP) Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. betonte bei den Gedenkfeiern für Johannes XXIII. in Istanbul, dass man nur zur Einheit der Kirchen kommen könne, wenn man wie Angelo Roncalli aus dem Innersten seines Herzens an die Einheit glaube. «Wir wollen die Einheit der Kirche und wünschen den Dialog der monotheistischen Religionen und mit allen Menschen guten Willens», fügte der Patriarch an und zitierte Roncalli mit seinen Worten über die Liebe zur Türkei und dessen Hoffnung, sie möge den ihr zustehenden Platz in der Familie der Völker finden. Am Ende des Gottesdienstes in der katholischen Heiligen-Geist-Kathedrale verwies Patriarch Bartholomaios auf ein Wort seines Vorgängers Athenagoras, der im Blick auf Roncalli das Johannesevangelium (1,6) zitiert hatte: «Es war ein Mann von Gott gesandt, sein Name war Johannes». Roncalli habe als einer der ersten bewusst Kontakte zur orthodoxen Schwesterkirche gesucht.
Der armenische-apostolische Patriarch von Istanbul, Mesrob Mutafyan, hob in seinem Dankeswort hervor, wie entscheidend ein friedliches Miteinander der Religionen für die Zukunft sei. Der Gottesdienst hatte mit einem Dankeswort aus der jüdischen Gemeinde begonnen. Auch zum Friedensgruß sang man statt lateinischer Texte das jüdische «Havenu schalom aleichem».
Kathpress
11. desember 2000