In Osaka wurde der Apostolische Nuntius in Budapest in den Jahren des Zweiten Weltkriegs, Erzbischof Angelo Rotta, posthum mit dem "Chiune Sugihara-Humanitätspreis" ausgezeichnet. Der Preis wurde zum Gedenken an den vor 100 Jahren geborenen japanischen Diplomaten Chiune Sugihara posthum an mehrere Persönlichkeiten vergeben, die während der Shoah jüdische Menschen gerettet hatten. Sugihara hatte als Diplomat selbst in Litauen tausende jüdische Menschen dem Zugriff der deutschen Besatzer entzogen.
Der "Osservatore Romano" erinnerte im Hinblick auf die Auszeichnung von Nuntius Rotta daran, dass der Erzbischof in Budapest 15.000 Geleitbriefe für jüdische Menschen ausgestellt hatte, um sie vor der Verfolgung zu schützen. Unter großem persönlichen Risiko richtete der Nuntius in der ungarischen Hauptstadt "Schutz-Häuser" ein, in denen verfolgte Juden Zuflucht finden konnten. Auch auf ausdrückliche Anweisung von Papst Pius XII. protestierte der Nuntius immer wieder bei der ungarischen Regierung gegen die Auslieferung der Juden an die deutschen Nationalsozialisten. Rotta, der 1965 im Alter von 93 Jahren starb, wurde auch von der Jerusalemer Stiftung "Yad Vashem" ausgezeichnet.
Außer Nuntius Rotta wurde der Sugihara-Preis u.a. auch dem chinesischen Generalkonsul in Wien, Feng Shan Ho, zuerkannt, der - gegen die Instruktionen der nach Tschungking geflohenen Nationalregierung - tausenden österreichischen Juden die Emigration ermöglichte. Auch der italienische Kaufmann Giorgio Perlasca wurde ausgezeichnet: Er hatte ab Dezember 1944 als interimistischer Geschäftsträger die spanische Botschaft in Budapest übernommen und stellte tausende spanische Pässe für ungarische Juden aus. (Ende)
KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)
18. februar 2001