Jerusalem, 2.3.01 (KAP) Melkitische («unierte») Mönche haben sich in Israel in ihrem Kloster verbarrikadiert, um eine vom Franziskanerorden juristisch durchgesetzte Räumung durch die Behörden zu verhindern. Ein Sprecher der sieben Ordensleute erklärte, die Mönche hätten sich in einen Gebetsraum des nahe bei Jerusalem gelegenen Klosters St. Johannes in der Wüste zurückgezogen. Die Behörden könnten die Gebäude nur räumen, wenn sie die Kirche aufbrächen, was aber einem Sakrileg gleich komme. Gegenstand des Klosterstreits war ein abgelaufener Pachtvertrag und damit das Wohnrecht der Angehörigen des melkitischen Ordens in dem «Wüstenkloster», das seit 1922 den Franziskanern gehört.
Ein Jerusalemer Gericht hatte kürzlich die Räumung verfügt. 1975 hatte eine Gruppe französischer Katholiken das verfallene Kloster für 15 Jahre von den Franziskanern gepachtet und umfassend renoviert. Die Pächter schlossen sich der melkitischen (griechisch-katholischen) Kirche an. Nach Ablauf der Frist wurde der Pachtvertrag nicht verlängert; die Melkiten zahlten jedoch weiter Miete.
Die viel besuchte Stätte in der Wüste gilt als der Ort, an den nach einer alten christlichen Tradition Johannes der Täufer als Kind vor König Herodes geflohen ist.
Kathpress
2. mars 2001