Vatikanstadt, 16.3.01 (KAP) Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, hat Israel aufgefordert, die Grundrechte der Palästinenser anzuerkennen und ihnen die 1967 besetzten Gebiete zurück zu geben. In einem Interview mit Radio Vatikan sagte Sabbah, die Israelis hätten es in der Hand, ob die Palästinenser aus Feinden zu Freunden würden. Israel habe ein Recht auf Sicherheit, aber es verfüge auch über die Macht, diese herzustellen. Sicherheit zu haben, bedeute, keine Feinde mehr zu haben, erklärte Sabbah.
Der Patriarch, der sich derzeit mit einer Gruppe von arabischsprachigen katholischen Bischöfen aus dem Nahen Osten in Rom zum Ad-limina-Besuch aufhält, beklagte in dem Interview die zahlreichen Straßenblockaden durch Israel. Es gebe faktisch keine Bewegungsfreiheit mehr zwischen Städten und Dörfern, dies schränke auch die Seelsorge und die Katechese in den christlichen Gemeinden ein. Zu Vorschlägen, die Sicherheit und Ordnung in den Palästinensergebieten durch eine internationale UN-Truppe zu sichern, bemerkte Sabbah, der Konflikt zwischen Arabern und Israelis habe stets auch internationale Dimensionen gehabt.
Kathpress
16. mars 2001