Appell an die Christen im Nahen Osten, nicht auszuwandern
Vatikanstadt, 18.3.01 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat eine rasche Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen im Nahen Osten gefordert. In einer Ansprache an die Bischöfe des lateinischen Ritus aus dem Nahen Osten, die sich zum Ad-limina-Besuch in Rom aufgehalten hatten, sagte der Papst, er hoffe, dass die Beteiligten rasch an den Verhandlungstisch zurückkehren. Im Mittelpunkt müsse die Respektierung der Menschenwürde aller in der Region lebenden Menschen stehen. Jeder habe das Recht, in seinem Gebiet in Frieden und Sicherheit zu leben, betonte der Papst. In seiner Ansprache verurteilte Johannes Paul II. auch das Embargo gegen den Irak, das nach seinen Worten zu viele Opfer unter der schuldlosen Zivilbevölkerung fordert.
Eindringlich appellierte der Papst an die Christen im Nahen Osten, trotz aktueller Schwierigkeiten in ihrer Heimat zu bleiben. Er erklärte, die Fortdauer der christlichen Präsenz in Jerusalem und an den Heiligen Stätten sei von besonderer Bedeutung für die gesamte Christenheit. Wörtlich betonte der Papst: "Die Kirche darf ihre Wurzeln nicht vergessen. Sie muss zeigen, dass die Botschaft des Evangeliums im Land der Offenbarung und der Erlösung lebendig und fruchtbar ist".
Der Papst beschwor die im Heiligen Land lebenden Christen, nicht zu resignieren und nicht der Versuchung nachzugeben, durch Auswanderung in andere Länder Wohlstand und Frieden zu finden. Alle Christen im Nahem Osten rief er auf, durch den Dialog mit dem Judentum und dem Islam den Frieden zu fördern und sich für die Verwirklichung der Religionsfreiheit für alle Glaubensgemeinschaften einzusetzen.
Kathpress
18. mars 2001