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Publisert 21. mars 2001 | Oppdatert 6. januar 2011

Maronitischer Patriarch von Antiochien betont aber bei Nordamerika-Pastoralbesuch, dass im Widerstand gegen die syrische Politik nur die Gewaltlosigkeit in Frage kommt

Ottawa, 20.3.01 (KAP) Für die Wiedererringung der vollen Unabhängigkeit und Souveränität des Libanons, aber ausschließlich mit friedlichen Mitteln, ist der maronitisch-katholische Patriarch von Antiochien, Kardinal Nasrallah Sfeir, bei seinem Pastoralbesuch in Kanada und den Vereinigten Staaten eingetreten , meldet die Schweizer katholische Nachrichtenagentur KIPA/APIC. Der Patriarch sagte in Montreal, wenn es "extremistisch" sei, die Unabhängigkeit, die Freiheit und Souveränität des Libanons zu verteidigen, dann sei er "Extremist". Zugleich betonte Kardinal Sfeir, dass im Widerstand gegen die syrische Politik nur die gewaltlose Aktion nach dem Vorbild Gandhis möglich sei. Der Geist sei stärker als die Materie, nicht Kanonen hätten die Berliner Mauer zum Einsturz gebracht, sondern das Gebet.

Das Oberhaupt der maronitischen Kirche warnte im Gespräch mit maßgeblichen Exponenten der libanesischen Diaspora vor der Vision eines christlichen Separatstaates im Libanon: "Ein solcher christlicher Libanon wäre ein neues Israel, aber ohne die wirtschaftlichen und militärischen Mittel des jüdischen Staates".

Während sich der Patriarch in Nordamerika aufhält, gehen im Libanon die Demonstrationen für die nationale Unabhängigkeit weiter. Christliche Kreise möchten angesichts der risikoreichen Entwicklung unter Führung des Patriarchats eine einheitliche Position im Hinblick auf die Präsenz der Syrer im Land erreichen. Derzeit sind die politischen Parteien der libanesischen Christen unterschiedlicher Auffassung: Die Anhänger General Aouns, die "Forces Libanaises" und die National-liberale Partei der Familie Chamoun sind bereit, auch auf die Gefahr einer gewaltsamen Reaktion der Syrer und ihrer libanesischen Verbündeten die Truppen des großen Nachbarn aus dem Land zu drängen. Patriarch Sfeir steht an der Spitze einer breiten Strömung, die zwar ebenfalls den Abzug der Syrer und die Wiederherstellung der vollen Souveränität verlangt, aber sich aller Gewalt und allen "Aktivismus" enthält. Hinter Sfeir stehen u.a. der "Nationale Block", aber auch viele Minister und Abgeordnete. Eine dritte politische Strömung der libanesischen Christen steht auf dem Boden der offiziellen "brüderlichen" Haltung Beiruts zu Damaskus.

Kathpress
20. mars 2001

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