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Publisert 19. april 2001 | Oppdatert 6. januar 2011

Rom-Jerusalem, 6.4.01 (KAP) In einem harschen Protestschreiben haben Christen im Heiligen Land den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon aufgefordert, den umstrittenen Bau einer Moschee in Nazareth zu unterbinden. Ein solches islamisches Gebetshaus unmittelbar neben der christlichen Verkündigungs-Basilika wäre Anlass für einen Dauerstreit, heißt es in einem Brief des Franziskaner-Kustos, P. Giovanni Battistelli, an den israelischen Regierungschef.

Die frühere israelische Zusage sei ein Nachgeben gegenüber Extremisten gewesen, so der Franzsikaner-Obere. Das christliche Gotteshaus geriete durch das Projekt in einen "Belagerungszustand", der freie Zugang zu den Heiligen Stätten wäre gefährdet.

"Jede weitere Verzögerung beim Widerrufen des Regierungsbeschlusses droht die unvermeidlichen Spannungen zu schärfen und den Schaden zu vergrößern, der bereits in unseren Beziehungen entstanden ist", schreibt Battistelli. Unmittelbarer Anlass für seine neue Intervention war der Abschluss eines Architekten-Wettbewerbs für die Moschee am Mittwoch. Nach dem geplanten Procedere müsste die israelische Regierung nun einen Entwurf auswählen und den Startschuss für den Baubeginn geben.

Islamische Fundamentalisten hatten Anfang 1998 einen Platz in unmittelbarer Nähe der Verkündigungs-Basilika besetzt. Auf dem Terrain, das die Stadtverwaltung im Vorfeld des Jahres 2000 als öffentlichen Platz für die Ankunft der Pilger vorgesehen hatte, wollten sie unter Hinweis auf ein altes Grab eine gewaltige Moschee errichten. Proteste der Bevölkerung und insbesondere der Christen bei den zuständigen israelischen Behörden blieben erfolglos.

In langen Verhandlungen - die Fläche wurde seither als islamischer Gebetsplatz zeitweise mit einem provisorischen Zeltdach genutzt - setzten sich die Israelis für einen Kompromiss ein. Danach soll die Moschee errichtet werden, aber kleiner als ursprünglich geplant; zudem soll eine Beeinträchtigung des christlichen Pilgerbetriebs vermieden werden. Die Christen hatten den Kompromiss stets abgelehnt und den Bau der Moschee an einem anderen Ort gefordert.

Sharon hatte bereits 1999 als Außenminister bei einem Besuch im Vatikan das umstrittene Moschee-Projekt angesprochen. Nach Meinung von Beobachtern soll er sich damals den Argumenten der Christen gegenüber aufgeschlossen gezeigt haben.

Kathpress
6. april 2001

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