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Publisert 10. mai 2001 | Oppdatert 6. januar 2011

Jerusalem, 9.5.01 (KAP) Die israelische Regierung will Druck auf die muslimische Wakf-Behörde (Behörde für die frommen Stiftungen) ausüben, den Jerusalemer Tempelberg wieder für nicht-muslimische Besucher zu öffnen. Das Amt des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon beauftragte zugleich die Polizei, «um jeden Preis» für die Sicherheit der jüdischen Gläubigen an der Klagemauer zu Füßen des Tempelberges zu sorgen, wie die israelische Zeitung «Haaretz» berichtete. Weiter sei die Polizei angewiesen, die muslimische Stiftungsbehörde daran zu hindern, Baumaterialien, Lastwagen oder Baugeräte auf den Berg zu bringen, um so «illegale Bautätigkeit» zu unterbinden.

Ebenso wurde laut dem Bericht beschlossen, alles zu tun, um der israelischen Antikenbehörde wieder Zugang zum Tempelberg zu verschaffen; sie solle die Zerstörung archäologischer Überreste bei Bauarbeiten verhindern. Seit den «Tunnelunruhen» vom September 1996 ist den israelischen Behördenvertretern der Zutritt verwehrt. Seit Ausbruch der Al-Aksa-Intifada Ende September ist der Tempelberg zudem für Touristen gesperrt. Die Regierung wolle eine weitere Bautätigkeit der Wakf-Behörde in den uralten unterirdischen Gängen und Zisternen verhindern; die Muslime wandelten seit mehr als einem Jahr ohne Rücksicht archäologische Überreste aus der Zeit des jüdischen Tempels in Moscheen und Gebetsräume um.

Keine Gewaltanwendung

Zugleich wurden Vorschläge abgelehnt, die Wakf-Behörde zur Zulassung von Touristen und Juden am Tempelberg zu zwingen. Dies könnte zu Gewalt und Konfrontation führen, hieß es. Etwa durch eine Beschränkung der Zahl der muslimischen Gläubigen, die zum Freitagsgebet zugelassen werden, könne Israel aber zeigen, dass es den Muslimen das Leben schwer machen könne.

An der Stelle des heutigen Felsendoms stand bis zum Jahr 70 der von König Herodes erweiterte «salomonische Tempel». In ihm wurde nach biblischer Überlieferung die Bundeslade aufbewahrt. Etwa an der Stelle der heutigen Al-Aksa-Moschee, unter der die Muslime heute unterirdische Moscheen errichten, soll der Synhedrion getagt haben. Sprecher des Wakf haben in letzter Zeit mehrfach die These vertreten, dass es nie einen jüdischen Tempel auf dem Tempelberg gegeben habe.

Kathpress
9. mai 2001

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