Kairo, 31.7.01 (KAP) Wegen des Massakers von El-Kosheh hat ein ägyptisches Gericht am Montag eine Neuverhandlung angesetzt. Bei den Religionsunruhen in der Kleinstadt im Niltal waren im Jänner 2000 20 Christen und ein Muslim ums Leben gekommen. Anfang Februar hatte ein Gericht von den insgesamt 96 Angeklagten (58 Muslime und 38 Kopten) 92 freigesprochen und vier Muslime zu Strafen zwischen einem und zehn Jahren Haft beziehungsweise Zwangsarbeit verurteilt. Das Berufungsgericht ordnete eine Neuverhandlung vor dem Kriminalgericht in Sohag an.
Die koptische Kirche hatte die ursprünglichen Urteile kritisiert, da die Männer nur wegen Totschlags, nicht aber wegen Mord verurteilt wurden. Dies suggeriere, dass Christen getötet werden dürften, hatte die Kirche argumentiert. Die Auseinandersetzungen in El-Kosheh waren die blutigsten konfessionellen Unruhen in Ägypten seit 20 Jahren.
Von den etwa 60 Millionen Einwohnern Ägyptern gehören mindestens sieben Millionen zur koptischen Kirche.
Kathpress
31. juli 2001