Vatikanstadt, 12.8.01 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat die jüngsten Attentate in Israel als Verletzung der Menschenwürde verurteilt und die Konfliktparteien abermals zum Frieden aufgerufen. Beim Angelusgebet in Castel Gandolfo sprach der Papst am Sonntag von "Bildern der Verzweiflung, verstümmelter Körper und hingemetzelter Familien". Der Papst bewertete dies als "Ausbruch einer unerhörten Brutalität". Gerechtigkeit und Zusammenleben der Völker könnten nicht mit Gewalt hergestellt werden.
Der Papst appellierte an die politisch und an die militärisch Verantwortlichen beider Seiten, ihren guten Willen zu zeigen und erinnerte an ihre Verantwortung "vor Gott und der Geschichte". Seinen Appell begann der Papst mit einem Gedenken an die Heilige Edith Stein. Die aus Schlesien stammende Karmelitin war wegen ihrer jüdischen Herkunft am 9. August 1942 von den Deutschen in Auschwitz ermordet worden. Im Heiligen Land, dem die Heilige geistlich besonders verbunden gewesen sei, habe man die Menschenwürde in diesen Tagen mit Füßen getreten, erklärte der Papst.
Kathpress
12. august 2001