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Publisert 27. august 2001 | Oppdatert 6. januar 2011

Jerusalem, 14.8.01 (KAP) Der neue orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Irinaios I., hat in Grußbotschaften an den jordanischen König Abdallah und den Palästinenser-Präsidenten Yasser Arafat betont, dass er der "gerechten Sache des palästinensischen Volkes" dienen wolle. Die meisten Gläubigen des Patriarchats von Jerusalem bekennen sich zum Arabertum. Allerdings sind mit der russischen Einwanderung nach Israel - und mit der Immigration von "Gastarbeitern" aus Rumänien und Bulgarien - zahlreiche "neue Orthodoxe" ins Heilige Land gekommen, die sich nicht mit der palästinensischen Sache identifizieren und für die bisher noch keine entsprechende Seelsorge aufgebaut werden konnte. Der Patriarch selbst ist - wie die meisten Mitglieder des 17-köpfigen Heiligen Synods des Patriarchats von Jerusalem - griechischer Herkunft.

Die Wahl des neuen Patriarchen war von Beeinflussungsversuchen der israelischen Regierung überschattet. Israelische Zeitungen berichteten am Montag, dass sich das Patriarchat im Hinblick auf diese Versuche an das israelische Höchstgericht gewandt hatte. Im Patriarchat hatte besonders eine Mitteilung von Justizminister Meir Sheetrit Empörung ausgelöst, wonach für die israelische Regierung fünf der 15 möglichen Kandidaten für den Patriarchenstuhl "nicht akzeptabel" seien (unter den "beeinspruchten" Namen war auch der des neuen Patriarchen). Angesichts internationaler Pressionen musste die Regierung ihren Einspruch allerdings zurücknehmen, sodaß die Wahl am Montag stattfinden konnte.

Bei der Wahl, die im "Katholikon" in der Grabeskirche stattfand, wurden von den Wahlmännern - 50 Bischöfe, Priester, Laien - zunächst drei Kandidaten aus der 15 Namen umfassenden Wahlliste ausgewählt. Im zweiten Wahlgang kürten die 17 Mitglieder des Heiligen Synods aus der Dreierliste in geheimer Wahl den neuen Patriarchen. Die Position des orthodoxen Patriarchen von Jerusalem ist besonders bedeutungsvoll, weil er die ungebrochene Tradition der Kirche von Jerusalem als "Mutter aller Kirchen" repräsentiert. Darüber hinaus verfügt das Patriarchat trotz der dramatischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts nach wie vor über immensen Grundbesitz im Heiligen Land, in Jordanien, auf Zypern, in der Türkei und in Griechenland. Der Verkauf bzw. die Verpachtung von Patriarchatsland an den israelischen Staat hatte in den letzten Jahrzehnten immer wieder zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen den arabischen Gläubigen und der griechischen Hierarchie der orthodoxen Kirche von Jerusalem geführt.

Kathpress
14. august 2001

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