Vatikanstadt, 19.8.01 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat seine große Besorgnis über die jüngste Verhaftungswelle unter Christen im Libanon geäußert. In einem Appell an die Verantwortlichen forderte er am Sonntag, im Libanon die "Werte der Demokratie und der nationalen Souveränität zu achten" und sie nicht politischen Augenblicks-Interessen zu opfern. Ein "pluralistischer und freier Libanon" sei für den ganzen Nahen Osten ein Reichtum, den es zu erhalten gelte. In den vergangenen Tagen waren rund 200 Gegner der syrischen "Schutztruppe" im Libanon, meist Anhänger des früheren christlichen Generals Michel Aoun, festgenommen und vor Gericht gestellt worden.
Zur "dramatischen Situation im Heiligen Land" kämen in diesen Tagen schwere politische Spannungen im Libanon hinzu, sagte der Papst vor mehreren Tausend Gläubigen nach seinem Mittagsgebet in seinem Sommersitz Castelgandolfo. Die Verhaftungswelle behindere "den nationalen Dialog" in der "geschätzten Nation, die bereits so viel auf Grund interner Spannungen" zu leiden hatte.
Kathpress
19. august 2001