Kairo, 16.10.01 (KAP) Eine Weltallianz gegen den Terror hat der ägyptische Minister für die religiösen Stiftungen (Vakf), Mahmud H. Zaqzuq, gefordert. Dies müsse jedoch "vorzugsweise unter dem Schirm der UNO" erfolgen, sagte der Minister in einem Interview mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA am Dienstag. Zaqzuq warnte weiter vor einer globalen Verurteilung des Islam. "Die Existenz extremistischer Gruppen hier und da bedeutet nicht, dass der Islam eine Religion des Extremismus ist", sagte der Politiker.
Extremisten gebe es überall in der Welt, betonte Zaqzuq. Allerdings werde deshalb nicht von christlichen, buddhistischen oder jüdischen Extremisten gesprochen. Nur der Islam werde als extremistisch abgestempelt, "wenn irgendein Mohammad, ein Ali oder ein Ibrahim eine dumme Tat irgendwo auf der Welt begeht", so der Minister. Diese Generalisierung sei aber weder gerecht noch logisch. Die Mehrheit der Muslime verurteile den Terror. Extremistische Gruppierungen, die angäben, im Namen des Islam zu sprechen, verstünden den Islam in Wahrheit nicht. Sie dürften weder dem Islam zugerechnet noch als dessen Vertreter betrachtet werden.
Kathpress
16. oktober 2001