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Publisert 23. oktober 2001 | Oppdatert 6. januar 2011

Jerusalem, 23.10.01 (KAP) Mit einem "Solidaritäts- und Friedenskonvoi" von Jerusalem nach Bethlehem wollen die Christenführer des Heiligen Landes am Dienstag ihre Verbundenheit mit der von Kämpfen heimgesuchten Geburtsstadt Jesu bekunden. Mit hundert Autos, an der Spitze Patriarchen, Bischöfe und Priester, aber auch Muslimführer wollen sie vom Check-Point bei Tantour auf den Platz vor der Geburtskirche fahren. Dort sei um die Mittagszeit ein Gebet und eine Begegnung mit der Bevölkerung vorgesehen, meldete der vatikanische Informations-Nachrichtendienst "Fides".

Allerdings gebe es bislang noch keine Genehmigung der israelischen Behörden für die Fahrt von Jerusalem nach Bethlehem, so "Fides". "Wenn die israelischen Sicherheitskräfte uns die Fahrt erlauben, läuft alles wie vorgesehen. Wenn sie sie verweigern, demonstrieren sie vor der Welt Gewalt, Mangel an Demokratie und an Respekt gegenüber den Religionen", erklärte ein Christensprecher.

Die Patriarchen und Bischöfe der verschiedenen Kirchen in Jerusalem hatten sich in Appellen für eine Wiederherstellung des Friedens in der Region geäußert. Auch Johannes Paul II. hatte am Wochenende die neue Gewalt im Nahen Osten, insbesondere in der Geburtsstadt Jesu beklagt.

Eskalation der Gewalt sofort stoppen

Das "Arab Educational Institute" (AEI) - das mit der internationalen katholischen Friedensbewegung "Pax Christi" zusammenarbeitet - hat unterdessen die internationale Staatengemeinschaft aufgerufen, mit Entschiedenheit einen Waffenstillstand zwischen Israelis und Palästinensern durchzusetzen und eine internationale Friedenstruppe zu schaffen, die dessen Einhaltung kontrolliert. Auch müssten die Friedensverhandlungen sofort wieder aufgenommen werden. Jedes weitere Zögern der internationalen Gemeinschaft, die jetzige Eskalation im Konflikt zu stoppen, werde die Spirale der Gewalt gefährlich weiterdrehen, heißt es in einer Erklärung des in Bethlehem beheimateten katholischen Colleges, das von christlichen ebenso wie von muslimischen Studenten besucht wird.

Man verurteile jede Form des Tötens von schuldlosen Zivilisten, sei es in den USA, in Afghanistan oder anderswo, so die Erklärung. Das palästinensische Volk lebe derzeit unter "Staatsterrorismus". Es müsse Druck auf die israelische Regierung ausgeübt werden, die Angriffe auf die Palästinensergebiete sofort zu stoppen. In der Region Bethlehem hätten die Angriffe nicht nur Zivilisten getötet und eine neue Welle der Gewalt und Angst ausgelöst, sondern auch die Menschenrechtsverletzungen und die wirtschaftliche und soziale Krise verschärft. Bethlehem sei eine belagerte Stadt.

Geburtskirche in Bethlehem offenbar beschossen

Bei den Kämpfen zwischen Israelis und Palästinensern in Bethlehem ist offenbar auch die Geburtskirche beschossen worden. Bürgermeister Hana Nassar dementierte allerdings in der Nacht zum Dienstag gegenüber dem palästinensischen Medienzentrum entschieden, dass palästinensische Schützen dort Stellung bezogen hätten, um israelisches Feuer auf die Kirche anzuziehen. Diesen Vorwurf hatten israelische Sicherheitsoffiziere am Montag erhoben.

Am Montagabend wurde zudem die Geburtsstation "Hospital zur heiligen Familie" des Malteserordens im Zentrum Bethlehems von Panzergeschoßen getroffen, wie die Krankenhausleitung am Dienstag bestätigte. Dabei seien die Intensivstation, die Wäscherei und ein weiteres Gebäude beschädigt worden. Menschen seien nicht verletzt worden.

Während der Sonntagsmesse hätten israelische Panzer, die auf den Hügeln rund um Bethlehem stehen, auf die Geburtskirche geschossen, so Nassar. In dem Gotteshaus habe er "überall" Kugeln von Maschinengewehren verstreut gesehen. "Die israelische Behauptung, palästinensisches Feuer erwidert zu haben, ist fraglos falsch", betonte der Bürgermeister. Er habe wegen dieser "heimtückischen Tat" an den Vatikan geschrieben und sich mit der Forderung eines israelischen Rückzugs aus der Stadt an zahlreiche Regierungen gewandt.

Kathpress
23. oktober 2001

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