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Publisert 27. oktober 2001 | Oppdatert 6. januar 2011

Rom, 26.10.01 (KAP) Der Londoner Erzbischof, Kardinal Cormac Murphy O'Connor, hat davor gewarnt, bei den Militäraktionen gegen den Terror den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit aus dem Auge zu verlieren. Wenn es zu viele zivile Opfer gebe, könnten die Kirchen sich zu Kritik an den Militäraktionen veranlasst sehen, sagte der Erzbischof von Westminster in Rom in einem "Kathpress"-Interview. Es wäre sehr gefährlich, wenn die Kirche der Regierung ethische Verantwortung abnehmen wollte, betonte der Kardinal. Sie könne jedoch auf einige hilfreiche Prinzipien hinweisen. Dazu gehöre auch die Verhältnismäßigkeit der Mittel.

"Als Christ kann ich keine Art von Gewalt entschuldigen", so O'Connor wörtlich. Allerdings sei es "nach dem Verbrechen vom 11. September" nicht verwerflich, wenn man versuche, die Schuldigen "ihrer gerechten Strafe zu überantworten". Wenn man allerdings feststelle, dass die Gewalt unverhältnismäßig werde oder das angestrebte Ziel nicht erreicht werden könne, müsse man an diesem Punkt Einhalt gebieten, betonte der Kardinal.

Deutscher Militärbischof für Stopp der Bombardements

Gegen weitere Bombardements in Afghanistan hat sich der deutsche katholische Militärbischof Walter Mixa ausgesprochen. Dies führe lediglich dazu, dass sich die Spirale des Hasses und der Gewalt weiterdrehe und Unschuldige zu Opfern würden, erklärte Mixa in Wilhelmshaven zum Abschluss der diesjährigen Gesamtkonferenz der katholischen Militärseelsorger. Auch einen Auslandseinsatz der deutschen Bundeswehr in der Region Afghanistan lehnte er strikt ab. Es gelte alles zu tun, um eine weitere Eskalation der Gewalt zu vermeiden, unterstrich Mixa. Die Terroristen und Verbrecher müssten verhaftet und vor ein internationales Gericht gestellt werden.

Mixa verwies auf den Wandel der Bundeswehr von einer Verteidigungsarmee hin zu einer Einsatzarmee im Verbund mit der Nato und den Vereinten Nationen. Dies stelle auch die Militärseesorge vor neue Herausforderungen. Die Anforderungen an die Militärseelsorger seien insbesondere durch wochen- und monatelange Auslandseinsätze der Bundeswehr gestiegen. Gerade bei der Flotte mit Auslandsfahrten von mehr als 100 Tagen habe sich der Seelsorger als wichtiger Mann an Bord erwiesen.

Kathpress
26. oktober 2001

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