Vatikanstadt, 29.10.01 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat sich tief besorgt über die weltweite Entwicklung seit dem 11. September geäußert. Seither seien die "großen Gleichgewichte der Welt" bedroht und Millionen von Menschen lebten in Angst, sagte der Papst am Montag in einer Rede an den neuen japanischen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Mitsuhiro Nakamura. In einer Zeit, in der sich zahlreiche Spannungsherde fortentwickelten, appelliere er an alle Menschen guten Willens, sich mit Dialog und Zusammenarbeit für den Frieden einzusetzen.
Der Gewalt zur Lösung von Konflikten erteilte der Papst in der Rede ein klare Absage. "Gewalt in jeglicher Form" könne weder Konflikte regeln noch die Grundlage für eine menschenwürdige Gesellschaft schaffen. Vielmehr schlage sie neue Wunden, rücke das friedliche Zusammenleben in weite Ferne und mache die Grundrechte auf Frieden und Entwicklung zunichte.
Terrorismus durch Vertrauen zurückdrängen
Wie der Papst sagte, könne das Vertrauen unter den Menschen und den Völkern den Terrorismus für immer zurückdrängen. Terrorismus werde niemals die Anerkennung einer Bevölkerungsgruppe oder einer Ideologie bewirken und auch nicht zu einem Regierungssystem für ein Land oder eine Region führen. Zur Überwindung der Konflikte und Spannungen in Asien sei der Dialog zwischen den Zivilisationen notwendig. Es müsse einen Austausch zwischen den Religionen und Kulturen geben, wobei die religiöse Freiheit der anders Denkenden gewahrt werden müsse.
Der neue japanische Botschafter betonte in seiner Rede an den Papst, er sei überzeugt, dass die internationale Rolle des Heiligen Stuhls für den Frieden angesichts der neuen Konflikte weiter zunehmen werde.
K200107031
29. oktober 2001