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Publisert 12. november 2001 | Oppdatert 6. januar 2011

Berlin, 11.11.01 (KAP) John J. Glynn, Weihbischof für die Militärseelsorge in den USA, hat die US-Militärangriffe gegen Afghanistan als gerechtfertigt bezeichnet. Bei dem militärischen Vorgehen der USA handle es sich um einen Versuch, andere von Gewalt gegen Schuldlose abzuhalten, sagte Glynn am Sonntag in Berlin. Es dürfe jedoch "nicht zu viele" zivile Opfer in Afghanistan geben. Der Krieg sei gerechtfertigt, müsse aber immer hinterfragt werden. Zugleich rief Glynn zu stärkerem Bemühen für eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts auf.

Jede militärische Intervention müsse dabei die Kriterien des "gerechten Krieges" berücksichtigen, "sonst werden wir unbewusst zu Barbaren", meinte der Bischof, der in den sechziger Jahren drei Jahre als Militärseelsorger in Vietnam war, und verwies dabei auf entsprechende Mahnungen der US-Bischofskonferenz. Glynn betonte, US-Präsident Bush verhalte sich seit dem 11. September entschlossen und zugleich bedächtig. Ausdrücklich lobte der Bischof, dass die US-Luftwaffe seit Beginn der Bombenangriffe auf Afghanistan stets auch Lebensmittel und Hilfsgüter abwerfe. Glynn räumte ein, dass nicht alle katholischen US-Bischöfe diese Bewertung über das Vorgehen Bushs und die Bombenangriffe teilten und stattdessen zum Teil auf eine stärkere Rolle der Weltgemeinschaft drängten. Auch müssten die USA sensibler für die Gefühle von Muslimen sein, beispielsweise dafür, ob die Stationierung von US-Streitkräften in Saudiarabien Muslime verletze.

"Medien berichten zu negativ"

Zugleich bewertete Glynn die Berichterstattung der Medien über das militärische Vorgehen als zu kritisch. Die Menschen drohten zu "Opfern" der Journalisten zu werden, die täglich negative Aspekte berichteten. Sicher sei Pressefreiheit ein "hohes Gut", es sei aber auch die Verantwortung der Journalisten gefragt. Fernsehproduzenten müssten stärker darüber nachdenken, was sie jeweils zeigten. Glynn verwies darauf, die Anschläge des 11. September hätten das amerikanische Bewusstsein tief getroffen.

Wenige Tage nach den Anschlägen vom 11. September hatte der katholische Militärbischof der USA, Erzbischof Edwin O'Brien, die Selbstverteidigung seines Landes als "moralische Pflicht" bewertet. Nach Beginn der US-Luftschläge bezeichneten die katholischen Bischöfe des Landes die Angriffe auf Ziele in Afghanistan als bedauerlich, aber "vielleicht notwendig zum Schutz von Schuldlosen". Acht Tage später sagte der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, der texanische Bischof Joseph Anthony Fiorenza, der Episkopat sei "äußerst besorgt" über die Tötung von Zivilisten bei den Militärschlägen in Afghanistan und hoffe auf ein baldiges Ende der Angriffe. Anfang November forderte der Präsident der US-Sektion der katholischen Friedensbewegung "Pax Christi", Bischof Walter Sullivan, ein sofortiges Ende der Bombardierungen auf Ziele in Afghanistan.

Kathpress
11. november 2001

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