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Publisert 13. november 2001 | Oppdatert 6. januar 2011

Das umstrittene Großprojekt ist seit Jahren ein Zankapfel zwischen Christen und Muslimen in Galiläa - Unklare Haltung der israelischen Behörden

Jerusalem, 13.11.01 (KAP) Die islamistische Bewegung in Israel hat mit dem Bau der heftig umstrittenen Großmoschee auf dem Platz vor der Verkündungsbasilika in Nazareth begonnen. Die Ausschachtungsarbeiten werden bereits seit Sonntagnacht jeweils im Schutz der Dunkelheit durchgeführt. Die Errichtung des Gebäudes auf dem städtischen Gelände, wo sich angeblich das Grab eines muslimischen Heiligen befindet, hatte seit 1998 heftigen Streit ausgelöst und im März 2000 zeitweilig sogar den Israel-Besuch des Papstes in Frage gestellt. Die radikalen Muslime nutzen das Gelände derzeit bereits mit einer provisorischen Zeltmoschee als Gebetsplatz.

Der Bau vor einer der wichtigsten Heiligen Stätten des Christentums war von Sprechern des Vatikans als "Provokation" bezeichnet worden. Eine Schlichtungskommission der israelischen Regierung entschied sich für einen "Kompromiss", der weitgehend auf die Wünsche der Islamisten einging und kaum Rücksicht auf die christlichen Proteste nahm. Eine Baugenehmigung für die Moschee steht allerdings noch aus. Die Polizei in Nazareth weigerte sich gegenüber der Altertumsbehörde, einen Einspruch gegen die Bauarbeiten anzunehmen, um gesetzlich vorgeschriebene Untersuchungen des Geländes vorzunehmen.

In einem Gespräch mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA bestätigte der Apostolische Nuntius in Jerusalem, Erzbischof Pietro Sambi, die "Vorgänge in Nazareth, die vor den Augen aller" passieren. Nuntius Sambi wollte sich jedoch zunächst nicht zu den Bauarbeiten äußern und abwarten, was seine "zahlreichen Kontakte mit offiziellen Stellen am Dienstag" erbringen. Ein Sprecher des israelischen Innenministers reagierte überrascht auf die Nachricht vom Bau der Moschee. Allerdings erklärte der Bürgermeister von Nazareth (ein Christ), er persönlich habe den Innenminister informiert. Sprecher der christlichen Parteien hatten den israelischen Behörden wiederholt vorgeworfen, den Streit um den Bau der Moschee zu nutzen, um die islamischen Fundamentalisten vor Ort zu manipulieren und die arabische Bevölkerung zu spalten.(ende)

K200107423
13. november 2001

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