Patriarch Sabbah gewährte der österreichischen Radiojournalistin Dolores Bauer Exklusivinterview - Ausstrahlung in der Reihe "Praxis" am 26. November
Wien-Jerusalem, 23.11.01 (KAP) Ein dauerhafter Friede im Nahen Osten hänge einzig und allein "vom politischen Willen der Israelis" ab: Dies betont der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, in einem Exklusivinterview mit der österreichischen Radiojournalistin Dolores Bauer, das am Montag, 26. November, um 21.30 Uhr im Programm Österreich 1 in der Reihe "Praxis" ausgestrahlt wird. "Wenn es erst Frieden und Gerechtigkeit im Land gibt, werden die Palästinenser friedliche und gute Nachbarn Israels sein", stellt der Patriarch in dem Interview fest.
Sabbah wurde 1933 in Nazareth geboren und versteht sich als Palästinenser. Er kennt die Wurzeln und die Entwicklung des eskalierenden Konfliktes im Heiligen Land. Viele Jahre war er als Priester und Schuldirektor in Amman tätig, 1980 wurde er zum Präsidenten der Universität in Bethlehem und 1987 von Papst Johannes Paul II. zum lateinischen Patriarchen von Jerusalem ernannt.
In den Jahren seiner Amtszeit entwickelte er sich mehr und mehr zu einem Mann eines deutlichen Standpunktes und klarer Worte und ließ in diesem Jahr mit einem Fastenhirtenbrief aufhorchen, in dem er die israelische Vorgangsweise in den besetzten Gebieten scharf kritisierte und wörtlich schrieb: "Wenn ihr schon zerstören müsst, dann zerstört unsere Kirchen und nicht die Häuser der Menschen".
Kathpress
23. november 2001