Nur die Gottesdienste werden stattfinden - Neuer israelischer Tourisminister Elon will den christlichen Pilger-Tourismus nach Bethlehem nicht wieder ankurbeln
Jerusalem, 25.11.01 (KAP) Alle "volkstümlichen" Weihnachtsveranstaltungen in Bethlehem werden auch in diesem Jahr wieder ausfallen. Das kündete Bethlehems Bürgermeister Hanna Nassar am Wochenende an. Die Gottesdienste sollen allerdings wie üblich stattfinden. Wie der israelische Rundfunk berichtete, beschuldigte Nassar die Israelis, die Feiern wegen ihrer Angriffe auf Bethlehem "unmöglich" gemacht zu haben.
Der palästinensische Tourismusminister Mitri Abu Aita hatte in der vergangenen Woche seinem israelischen Amtskollegen Benni Elon die Bitte übermitteln lassen, über die gemeinsame Förderung des christlichen Pilgertourismus zu Weihnachten in Bethlehem zu reden. Benni Elon, Nachfolger des vor mehr als einem Monat ermordeten Tourismusminister Rehabeam Zeevi, gehört der gleichen araberfeindlichen Partei an. "Solange geschossen wird, verhandle ich nicht über eine Förderung des Tourismus in die palästinensischen Gebiete", sagte er der Zeitung "Yediot Ahronot". "Solange Juden nicht sicher zu ihren Heiligen Stätten gelangen können, wie dem Grab der Erzmutter Rachel bei Bethlehem, werde ich nichts tun, damit christliche Pilger sicher zu ihren Heiligen Stätten gelangen können", so der Minister weiter.
Infrastruktur erheblich beschädigt
Die touristische Infrastruktur in Bethlehem ist durch die Kämpfe der vergangenen Monate erheblich beschädigt worden. Das "Paradise"-Hotel diente palästinensischen Schützen wie israelischen Truppen zeitweilig als Stellung und wurde vollständig zerstört. Die Hauptstraße zur Geburtsbasilika ist von israelischen Panzerketten zerwühlt. Straßenlampen wurden während des Einmarsches israelischer Truppen vor einem Monat umgeknickt.
Kathpress
25. november 2001