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Publisert 18. desember 2001 | Oppdatert 6. januar 2011

Brüssel, 18.12.01 (KAP) Der für Forschung zuständige belgische EU-Kommissar Philippe Busquin hat die geplante Förderung der Embryonenforschung mit Geldern der Europäischen Union (EU) verteidigt. Die EU-Kommission werde nur in den Ländern Projekte fördern, in denen diese auch gesetzlich zulässig seien, sagte Busquin am Dienstag vor Journalisten in Brüssel. Außerdem würden alle Forschungsvorhaben auf ethische Probleme untersucht und entsprechend begleitet.

Busquin unterstrich, Grundlage für die Entscheidungen der EU-Kommission würden die Empfehlungen der EU-Ethik-Beratergruppe sein. Diese hatte unter anderem eine Förderung des so genannten therapeutischen Klonens abgelehnt, der Forschung an so genannten "überzähligen" Embryonen aber unter bestimmten Bedingungen zugestimmt.

Der belgische EU-Politiker wies darauf hin, die EU-Forschungsförderung mache nur sechs Prozent der gesamten öffentlichen Fördermittel aus. Davon seien nur zehn Prozent für Gentechnik und wiederum davon nur ein Bruchteil für die Stammzellenforschung eingeplant. Es gehe nur um einige Millionen Euro. Derzeit würden nur 15 Projekte in der gesamten EU gefördert. "Unser Ziel ist nicht, Uniformität zu erzielen", so der EU-Kommissar. Deswegen müsse auch jenen Ländern, die weiter gehen wollten als andere, die entsprechenden Möglichkeiten gegeben werden.

Mit Blick auf das von Deutschland, Österreich und Italien angestrebte, von den meisten Forschungsministern aber abgelehnte vorläufige Moratorium für die EU-Förderung der Embryonenforschung sagte Busquin, die EU-Kommission habe nicht die Macht, über diese Frage zu entscheiden. Dies sei Sache der EU-Mitgliedsstaaten. Weil dort die Debatte "dynamisch" und noch nicht abgeschlossen sei, müsse die EU-Kommission pragmatisch vorgehen.

Österreichs Bildungsministerin Elisabeth Gehrer hatte die Forschung an "überzähligen" embryonalen Stammzellen und die Förderung dieser Forschungen auf europäischer Ebene abgelehnt. "Wir wollen nicht, dass man Geld für Dinge ausgibt, die in Österreich verboten sind", hatte Gehrer zu der Tatsache erklärt, dass sich Österreich an den Kosten der Förderung beteiligen muss, auch wenn es sie selbst nicht in Anspruch nimmt.

Kritik an Stammzellen-Konferenz zurückgewiesen

Busquin wies Kritik an einer von der EU-Kommission am Dienstag und Mittwoch in Brüssel organisierten Konferenz zur Stammzellenforschung zurück. Die Referenten seien aus allen Lagern ausgewählt, weil der "Geist der öffentlichen Debatte" die Grundhaltung der EU-Kommission sei. Der CDU-Europaabgeordnete und Bioethik-Experte der christdemokratisch-konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Peter Liese, hatte zuvor beklagt, bei der Konferenz kämen keine Gegner der Embryonenforschung zu Wort.

Busquin sagte dazu, bei der Konferenz gehe es vor allem darum, zu erfahren, wie der wissenschaftliche Sachstand der Embryonenforschung sei. Dabei würden die Wissenschafter selbst gehört. Bei den anderen Arbeitsgruppen zu ethischen Fragen sei "ein ausgewogenes Podium" zusammengestellt worden. "Wir haben aber keine 'Taliban' eingeladen", fügte der EU-Kommissar ironisch hinzu.

Kathpress
18. desember 2001