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Publisert 3. januar 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Jerusalem, 23.12.01 (KAP) In einer bislang einzigartigen Aktion wollen die Christen im Heiligen Land gemeinsam gegen den Bau einer Moschee in Nazareth nahe der Verkündigungsbasilika protestieren. Erstmals hätten sich auch jene evangelikalen Gruppen den Protestaktionen angeschlossen, die die israelische Politik in der Regel unterstützten, berichteten Kirchenkreise am Sonntag in Jerusalem.

Die israelischen Behörden hatten Mitte November grünes Licht für den Bau der Moschee gegeben. Bereits zuvor hatten Islamisten heimlich mit Ausschachtungsarbeiten nahe einer der wichtigsten christlichen heiligen Stätten begonnen. Die Errichtung des Gebäudes auf dem städtischen Gelände, wo sich angeblich auch das Grab eines muslimischen Heiligen befindet, hatte seit 1998 heftigen Streit ausgelöst und zeitweilig sogar den Israel-Besuch des Papstes im März 2000 in Frage gestellt. Der Bau war von Sprechern des Vatikans als "Provokation" bezeichnet worden. Die Kirchen werfen den israelischen Behörden vor, ihre Macht zu missbrauchen um "die Gefühle der Menschen zu manipulieren, die Bevölkerung zu spalten, Konflikte zu schaffen und intoleranten Fundamentalismus zu fördern". Außerdem verstoße der Moscheebau gegen die Forderung in der UNO-Resolution 181 von 1947, religiöse Heilige Stätten zu respektieren.

Nach Angaben der israelischen Presse hat auch der amerikanische Präsident George W. Bush gegenüber dem israelischen Premier Ariel Sharon die Frage der Moschee in Nazareth zur Sprache gebracht. Zuvor habe Papst Johannes Paul II. mit Bush telefoniert. Nach unbestätigten Angaben sollen die Arbeiten auf dem Moschee-Grundstück inzwischen eingestellt worden sein.

Nach Angaben des israelischen Politologen Prof. Rafi Yisraeli, dessen Buch über Nazareth in den nächsten Tagen erscheinen wird, ist die Baugenehmigung für die Moschee vor der Verkündigungsbasilika auf Wahlversprechen Benjamin Netanyahus und Ehud Baraks zurückzuführen. Beide hätten auf diese Weise versucht, Stimmen islamisch-arabischer Wahlberechtigter in Israel zu gewinnen.

Kathpress
23. desember 2001

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