Patriarch Sabbah: "Wenn Israel die Besetzung der palästinensischen Gebiete beendet, ist die Tür zum Frieden offen"
Jerusalem, 2.1.02 (KAP) "Wenn Israel die Besetzung der palästinensischen Gebiete beendet, ist die Tür zum Frieden offen; aber wenn die Besetzung andauert, wird es noch mehr Hass und Mord geben": Dies betonte der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, bei einem Friedensgebet an der Jahreswende in der Nähe des israelischen Check-Points an der Straße von Bethlehem nach Jerusalem. "Wir sind hier, um Israelis und Palästinensern zu sagen, dass wir in Frieden und Sicherheit leben wollen", so Patriarch Sabbah.
Das Friedensgebet, an dem sich 2.000 christliche Pazifisten aus den palästinensischen Gebieten und verschiedenen europäischen Ländern beteiligten, hätte nach den ursprünglichen Plänen mit einer Menschenkette um die Altstadt von Jerusalem beendet werden sollen. Die israelische Armee erlaubte den palästinensischen Bürgern unter den Manifestanten am Check-Point aber nicht, nach Jerusalem weiterzuwandern; außerdem wären mindestens 5.000 Teilnehmer notwendig gewesen, um die Menschenkette zu bilden. Beobachter verwiesen darauf, dass es seit Beginn der "Al Aksa-Intifada" kaum mehr Kontakte zwischen palästinensischen und israelischen pazifistischen Organisationen gibt, weil die Palästinenser die Israelis boykottieren.
Die israelischen Sicherheitsbehörden in Jerusalem erteilten auch keine Genehmigung für die Bildung der Menschenkette, weil gleichzeitig eine Demonstration israelischer Rechtsextremisten angesagt war. Statt der Menschenkette fand dann im Hof der historischen Kirche St. Anna in der Altstadt von Jerusalem eine Abschlusskundgebung statt, bei der Patriarch Sabbah den christlichen Pazifisten aus den europäischen Ländern für ihr Engagement dankte.
Kathpress
2. januar 2002