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Publisert 14. januar 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Geographische Darstellung des Landes der Bibel hat längste ungebrochene Tradition

Jerusalem, 14.1.02 (KAP) Im Jerusalemer Israel-Museum wurde eine Ausstellung von Karten des Heiligen Landes aus den letzten 1.500 Jahren eröffnet. Nirgendwo anders gibt es eine so lange kontinuierliche Geschichte der geographischen Darstellung eines Landstrichs wie im Heiligen Land. Aus biblischer Zeit sind zwar keine Zeichnungen erhalten geblieben, die Wege, Flüsse und Ortschaften grafisch festhalten. Aber auf Grund exakter geographischer Beschreibungen in der Bibel lassen sich Landkarten mit Leichtigkeit nachzeichnen.

Die erste bekannte, aber nicht erhaltene Landkarte des Heiligen Landes hatte Klaudios Ptolemaios von Alexandrien im 2. Jahrhundert geschaffen. Anhand seiner Koordinaten wurde sie im Mittelalter rekonstruiert und könnte als Vorläufer unserer modernen Straßenkarten gelten, wo die Entfernungen und Richtungen wichtiger sind als die Proportionen im Verhältnis zur Landschaft. Die älteste erhaltene Originallandkarte des Heiligen Landes befindet sich im jordanischen Madaba. Das Mosaik aus dem 6. Jahrhundert in einer byzantinischen Kirche stellt Jerusalem in den Mittelpunkt, überdimensional groß im Vergleich zum Toten Meer, dem See Genezareth und dem Mittelmeer.

Obgleich mit viel Symbolik versehen, weil die Karte die christliche Sicht des Heiligen Landes darstellte, wurde die Abbildung der Stadt mit dem von Kaiser Hadrian geschaffenen Cardo, der klassischen römischen Hauptstraße, der Grabeskirche und anderen Merkmalen zu einer "Bibel" der Archäologen. Mit einer Abbildung des Madaba-Mosaiks in der Hand kann man sich heute noch in Alt-Jerusalem zurechtfinden. Moderne Ausgrabungen lieferten zusätzliche Beweise für die Genauigkeit der spätantiken Kartenmacher.

Die Sammlung der in Jerusalem gezeigten Landkarten aus 14 Jahrhunderten, vom Mosaik über Stiche bis hin zu modernen Satellitenkarten, beweisen, dass es schlicht keine "objektive Landkarte" gibt. Im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein wurden in Europa Karten des Heiligen Landes gezeichnet, um Bibeltexte zu illustrieren. Da tauchen missverstandene Bibelverse als geographische "Fehler" auf den Landkarten auf, etwa wenn der Berg Tabor und der Berg Hermon nebeneinander gezeichnet werden.

Kathpress
14. januar 2002

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