Jerusalem, 14.1.02 (KAP) Israels Ministerpräsident Ariel Sharon hält am Verbot für den Bau einer Moschee vor der Verkündigungsbasilika in Nazareth fest. Er habe sich immer gegen diese Baupläne ausgesprochen, betonte Sharon nach einer Meldung der israelischen Tageszeitung "Haaretz" vom Montag. Islamistische Funktionäre in Nazareth reagierten verärgert auf die Äußerungen Sharons und erklärten, dieser wolle sich "bei den Christen einschmeicheln", weil er PLO-Chef Yasser Arafat die Teilnahme an den Weihnachtsfeiern in Bethlehem verboten habe.
Der Streit um den von islamischen Fundamentalisten geplanten Bau in der Heimatstadt Jesu belastet seit zwei Jahren das Verhältnis von Christen und Muslimen sowie die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem Staat Israel. Israel hatte nach der gewaltsamen Besetzung des Bauplatzes durch ortsfremde Muslime das Projekt zunächst untersagen wollen, auf islamischen Druck hin jedoch später einer Kompromisslösung zugestimmt, die eine kleinere Moschee vorsah. Diese Genehmigung wurde nun vergangene Woche von der jetzigen Regierung wieder zurückgezogen.
Kathpress
14. januar 2002