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Publisert 30. januar 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Hinausschieben der definitiven Entscheidung über den Bau der Moschee vor der Verkündigungsbasilika ermöglicht es den Islamisten, den Druck zu erhöhen

Jerusalem, 27.1.02 (KAP) Ein Ende der Auseinandersetzungen um den von Islamisten als Provokation geplanten Bau einer Moschee vor der Verkündigungsbasilika in Nazareth ist nicht abzusehen. Der vatikanische "Außenminister", Erzbischof Jean-Louis Tauran, hat zwar von einer Verbesserung des Klimas bei den Diskussionen um den Moscheebau gesprochen, unter den Christen in Nazareth wachsen aber Verunsicherung und Furcht. Der Franziskanerpater David Jaeger - Sprecher der Franziskaner des Heiligen Landes - sagte, die christliche Bevölkerung in Nazareth sei "verschreckt". Die Islamisten unternähmen alles, um auch die Christen zu zwingen, in der Öffentlichkeit als Befürworter des Moscheebaus aufzutreten. Der christliche Bürgermeister Ramiz Jeraisy habe nicht einmal mehr gewagt, vor der israelischen Ministerkommission in Sachen Moscheebau aufzutreten.

Es wäre besser gewesen, wenn die israelische Regierung sofort eine definitive Entscheidung getroffen hätte, betonte P. Jaeger. Die Einsetzung der Ministerkommission habe den Islamisten Zeit gegeben, den Druck zu erhöhen. Christliche Verantwortungsträger erhielten von Seiten der Islamisten "Signale", die der Einschüchterung dienten. Zur Einschüchterungstaktik gehörten auch Demonstrationen, bei denen die jugendlichen Teilnehmer Parolen skandieren, in denen die Regierung, aber auch die Christen als "Feinde des Islam" bezeichnet werden.

Die Ministerkommission wird "mehrere Wochen" benötigen, ehe sie der Regierung einen Bericht vorlegen kann, wie ihr Vorsitzender, Bautenminister Nathan Schtscharansky, im israelischen Radio sagte. Ministerpräsident Ariel Sharon hatte Ergebnisse "innerhalb von zwei Wochen" verlangt und selbst die Empfehlung abgegeben, die Moschee nicht bauen zu lassen. Außer Schtscharansky gehören der Kommission auch Infrastruktur-Minister Avigdor Liberman, Innenminister Uzi Landau und der drusische Minister Salah Tarif an, der allerdings am Sonntag zurückgetreten ist. Die Minister waren bei ihrem letzten Nazareth-Besuch mit Vizebürgermeister Salman Abou Ahmed - einem Repräsentanten der Islamisten - zusammengetroffen.

Schtscharansky sagte im israelischen Rundfunk, dass Israel entscheiden müsse, weil Christen und Islamisten "zu keinem Kompromiss" fähig seien. Unruhen und Ärger seien vorprogrammiert, egal was die Regierung entscheide. Avigdor Liberman warnte vor äußerem Druck von Vatikan und Islamisten.

Kathpress
27. januar 2002

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