Washington, 7.2.02 (KAP) Eine Verlegung der geplanten neuen Moschee in unmittelbarer Nähe der Verkündigungsbasilika in Nazareth hat die katholische Bischofskonferenz der USA gefordert. Wenn der Bau in unmittelbarer Nähe der Verkündigungsbasilika weitergehe, würde dies die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen im Heiligen Land schwer belasten, heißt es in einer Erklärung des Episkopatsvorsitzenden Bischof Wilton D. Gregory von Belleville.
Niemand bestreite den Muslimen das Recht auf eine Kultstätte, wird in der Erklärung unterstrichen. Die Moschee müsse jedoch an einer anderen, weniger sensiblen Stelle gebaut werden. Er habe allerdings Vertrauen in den Willen der israelischen Regierung, eine Lösung zu finden, sagte Gregory.
Der Streit um den von islamischen Fundamentalisten geplanten Bau in der Heimatstadt Jesu belastet seit mehr als zwei Jahren das Verhältnis von Christen und Muslimen sowie die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem Staat Israel. Israel hatte das Projekt nach der gewaltsamen Besetzung des Bauplatzes durch ortsfremde Muslime zunächst untersagen wollen, auf islamistischen Druck hin jedoch später einer "Kompromisslösung" zugestimmt. Diese Genehmigung wurde nach Interventionen des Vatikans und der US-Regierung inzwischen ebenfalls wieder zurückgezogen. Die Fundamente sind jedoch bereits gelegt.
Kathpress
7. februar 2002