Jerusalem, 27.2.02 (KAP) Die israelische Regierung will nach Radioberichten den geplanten Bau einer Moschee vor der Verkündigungsbasilika in Nazareth endgültig verbieten. Eine im Auftrag von Ministerpräsident Ariel Sharon mit dem Problem befasste Ministerkommission habe alle Kompromissvorschläge zurückgewiesen und werde einen kompletten Baustopp empfehlen, meldete das israelische Radio am Mittwoch. Der vollständige Bericht der Kommission solle in Kürze veröffentlicht werden.
Der Streit um den von islamischen Fundamentalisten geplanten Bau in der Heimatstadt Jesu belastet seit mehr als zwei Jahren das Verhältnis von Christen und Muslimen sowie die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem Staat Israel. Israel hatte nach der gewaltsamen Besetzung des Bauplatzes durch ortsfremde Muslime das Projekt zunächst untersagen wollen, auf islamischen Druck hin jedoch später einer Kompromisslösung zugestimmt, die eine kleinere Moschee vorsah. Diese Genehmigung wurde nach Interventionen des Vatikans und der US-Regierung inzwischen ebenfalls wieder zurückgezogen. Ein endgültiges Verbot des Weiterbaus steht jedoch noch aus; Sharon hatte jedoch angekündigt, sich nach den Empfehlungen der Kommission zu richten.
Kathpress
27. februar 2002