Vatikanstadt, 27.2.02 (KAP) Der Vatikan und die Kairoer Al-Azhar- Universität haben in einem gemeinsamen Kommuniqué den religiösen Extremismus verurteilt. Die Erklärung wurde am Mittwoch nach einem Treffen des Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal Francis Arinze, mit dem Präsidenten des interreligiösen Dialog-Komitees der Al-Azhar, Scheich Fawzi Fadel Zafzaf, im Vatikan veröffentlicht. Die beiden Persönlichkeiten waren am zweiten Jahrestag des historischen Papst-Besuchs an der Kairoer Universität, dem 23. Februar, im Vatikan zusammengetroffen.
In dem Text heißt es unter anderem: "Extremismus muss, gleichgültig von welcher Seite er kommt, als unvereinbar mit den Lehren der beiden Religionen verurteilt werden". Weiter heißt es in der Erklärung, religiöse Extremisten beanspruchten für sich, dass nur sie im Recht seien und neigten daher dazu, die Rechte anderer zu verletzen. Dialog allein genüge nicht, um den Extremismus zu überwinden, vielmehr sei der Einsatz für die Familie, für Entwicklung und für Gerechtigkeit notwendig. Beide Seiten verpflichteten sich in der Erklärung, den Weg des Dialogs fortzusetzen und in der Öffentlichkeit für eine Zurückweisung des Extremismus einzutreten.
Kathpress
27. februar 2002