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Publisert 6. mars 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Islamistischer Vizebürgermeister attackiert Papst Johannes Paul II. und US-Präsident Bush - Nuntius Sambi weist Behauptung zurück, die Christen seien "Fremde" im Heiligen Land

Jerusalem, 6.3.02 (KAP) Nach der Entscheidung der israelischen Regierung, den von Islamisten geplanten Bau einer Moschee vor der Verkündigungsbasilika in Nazareth zu untersagen, ist in der Heimatstadt Jesu noch keine Beruhigung eingetreten. Der Vizebürgermeister Salman Abu Ahmed - zugleich Chef der islamistischen Bewegung in der Stadt - attackierte Papst Johannes Paul II. und den US-Präsidenten George Bush, weil sie Druck auf die israelische Regierung ausgeübt hätten. Die Muslime in Israel würden das dem Papst und dem amerikanischen Staatschef "nie verzeihen". Wörtlich meinte der islamistische Politiker: "Wir haben die Kreuzfahrer vor 800 Jahren besiegt und wir werden die Feinde des Islam heute besiegen".

Zugleich kritisierte Abu Ahmed auch die Oberhäupter der christlichen Gemeinschaften im Heiligen Land, weil sie gegen das Bauprojekt der Islamisten Stellung genommen hatten. Sie seien "Fremde unter den Arabern", meinte der Vizebürgermeister, ohne den lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Michel Sabbah, zu erwähnen. Sabbah ist ein aus Nazareth stammender Palästinenser.

Der Apostolische Nuntius in Israel, Erzbischof Pietro Sambi, erinnerte in einem Interview Vizebürgermeister Abu Ahmed daran, dass die Christen im Heiligen Land "schon 640 Jahre vor den Muslimen präsent waren". Wörtlich meinte der Nuntius: "Wenn sie von 'Fremden' sprechen wollen, dann sind sie noch mehr 'Fremde'". Der Beschluss der israelischen Entscheidung sei eine "weise Entscheidung", so Erzbischof Sambi. Dieser Beschluss könne Nazareth zu jenem "friedlichen Zusammenleben" zurückführen, das durch das islamistische Bauprojekt zerstört worden sei.

Auch der Sprecher der Franziskaner des Heiligen Landes, P. David Jaeger, bezeichnete die Entscheidung der Regierung in Jerusalem als "sehr positiv". "Noch wichtiger" sei, dass man zum ursprünglichen Projekt zurückkehren und den in Frage stehenden öffentlichen Grund zur Verbesserung des Zugangs zur Verkündigungsbasilika nutzen wolle. P. Jaeger appellierte zugleich an die israelischen Behörden, alle "notwendigen Maßnahmen" gegen Illegalität und Gewalt von Seiten islamistischer Extremisten zu ergreifen. Die Christen unterstützten aber von ganzem Herzen alle "gerechten Erwartungen" der Muslime in Israel im Hinblick auf die Respektierung ihrer religiösen Freiheit.

Die israelische Regierung hatte nicht nur das Moscheeprojekt am ursprünglich vorgesehenen Platz untersagt, sondern zugleich sieben andere Bauplätze angeboten. Auch werde das Mausoleum des Saladin-Neffen Shihab al-Din restauriert und zugänglich gemacht werden.

Kathpress
6. mars 2002

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