Vatikanstadt, 13.3.02 (KAP) Ungewöhnlich scharfe Kritik am israelischen Vorgehen in den Palästinensergebieten hat die Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" in ihrer Mittwochausgabe geübt. Die Verhandlungsbereitschaft von Ministerpräsident Ariel Sharon stehe im Gegensatz zur Tötung von Zivilisten, schreibt das Blatt auf seiner Titelseite. Die Genehmigung für Jassir Arafat, sich frei in den "Territorien" zu bewegen, erscheine wie ein "Signal der Verhöhnung", wenn wenige Stunden später sein Generalquartier von Panzern belagert werde. Die ständigen Einmärsche ins Westjordanland und in den Gazastreifen seien "kein Vorspiel zu einem Dialog", heißt es in dem Kommentar der Vatikanzeitung: "Die Diskrepanz zwischen Worten und Taten bedroht das verbliebene gegenseitige Vertrauen und schürt weiter den Brand, der die gesamte Region einzubeziehen droht". Der Artikel steht unter der Überschrift: "Die Opfer der letzten Stunden dementieren die Erklärungen über Verhandlungsbereitschaft".
Kathpress
13. mars 2002