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Publisert 27. mars 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Maronitischer Bischof von Baalbek schlägt Alarm: Ohne internationale Intervention ist Exodus der Christen aus der Region nicht zu stoppen

Beirut, 26.3.02 (KAP) Ohne baldigen Frieden zwischen Israel und den Palästinensern ist der völlige Exodus der Christen aus dem Heiligen Land und dem gesamten Nahen Osten nicht zu stoppen. Verglichen mit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg gebe es heute im Nahen Osten nur ein Zehntel der damaligen Zahl an Christen, schlug der maronitische Bischof im libanesischen Baalbek, Mounged El-Hachem, jetzt im Gespräch mit dem Missionsnachrichtendienst "Misna" Alarm.

"Die Situation ist viel schwieriger und unsicherer als in der Vergangenheit. Die Christen hier fühlen sich mehr bedroht als andere Bevölkerungsgruppen wie Juden oder Muslime. Sie fühlen sich als Minderheit von Tag zu Tag mehr eingeschränkt, und sie suchen immer öfter den Weg in die Emigration", schildert der Bischof die Lage.

Nach dem Ersten Weltkrieg hätten die Christen im Nahen Osten noch 25 bis 30 Prozent der Bevölkerung gestellt. Heute seien es nur mehr etwa drei Prozent. Wenn die Auswanderung in dem Tempo weitergehe wie zuletzt, werde die Präsenz der Christen an der Wiege ihres Glaubens bald der Vergangenheit angehören, warnt El-Hachem.

Eine solche Entwicklung sei nicht nur für die Christen höchst bedauerlich. Sie würde auch ein Verlust für Juden und Muslime und für die demokratische Entwicklung in der Region sein, betont der Bischof. Zum einen müssten gerade die drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam an ihrer gemeinsamen Wiege zeigen, dass sie friedlich zusammen leben können; zum anderen würde gerade ein Land wie der Libanon mit dem Verschwinden der christlichen Bevölkerung ein wesentliches Element "seiner Pluralität, seiner Demokratie und seiner Freiheit" verlieren.

Es sei hoch an der Zeit, dass sich Europa und die USA, aber auch die internationalen Organisationen, "die Israel geschaffen haben", allen voran die UNO und ihr Sicherheitsrat, stärker für Frieden im Heiligen Land einsetzen.

Kathpress
26. mars 2002

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