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Publisert 7. april 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Der aus Italien stammende Priester war von palästinensischen Quellen bereits als Opfer israelischer Kugeln beschrieben worden

Jerusalem-Rom, 4.4.02 (KAP) Der piemontesische Salesianerpater Jacques Amateis - der am Dienstag von palästinensischen Quellen als Opfer israelischer Kugeln beschrieben worden war - hat in einem Telefonat mit der Missionsnachrichtenagentur "Misna" den tatsächlichen Hergang im Bethlehemer Birgittenkloster "St. Mary's House" geschildert. Demnach war P. Amateis am Montagnachmittag ins Birgittenkloster gekommen, um die Ordensfrauen zu beruhigen. Die sieben Birgittenschwestern waren erst vor zwei Monaten nach Bethlehem gekommen und seien - so der Salesianer - "mit Umgebung und Sprache noch nicht so vertraut".

Am Dienstagmorgen drang eine Gruppe bewaffneter Palästinenser in das Birgittenkloster ein. Es sei schwer gewesen, die genaue Zahl festzustellen, weil es ein ständiges Kommen und Gehen gegeben habe, berichtete P. Amateis. Es sei aber davon auszugehen, dass es schließlich 80 Mann waren, weil die Schwestern eine entsprechende Anzahl von Reisportionen zubereitet hatten. Die Spannung sei ständig gestiegen; einige Geschoße hätten das Gebäude getroffen.

Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Pietro Sambi, hatte inzwischen mit dem israelischen Armeekommando eine Übereinkunft getroffen: Die israelischen Soldaten würden nicht das Feuer eröffnen, wenn die im "St. Mary's House" verbarrikadierten Palästinenser ihrerseits nicht schießen. Pater Amateis machte diese Situation den Palästinensern begreiflich; allerdings wurde einer der Milizionäre getötet, als er unvorsichtig auf die Terrasse des Klosters hinaustrat. Dieser Vorgang löste dann offenbar auch die von palästinensischer Seite verbreiteten Gerüchte aus, der Salesianerpater selbst sei getötet worden. Die Leiche des getöteten Milizionärs blieb stundenlang auf der Terrasse liegen, bis die anderen Palästinenser den leblosen Körper endlich in den Hof des Klosters schleppten.

Wie Pater Amateis betonte, sei es dann am Mittwoch gegen 14 Uhr Ortszeit plötzlich zu einer "Wende" gekommen: Die meisten bewaffneten Palästinenser verließen das Kloster. Als der Salesianer die wenigen noch verbliebenen Milizionäre fragte, was vorgehe, erklärten sie ihm, ihre Kameraden würden den Stadtteil abpatrouillieren und sie würden ihnen bald folgen. Wörtlich meinte der Priester: "Die Palästinenser sind dann insgesamt so plötzlich verschwunden wie sie gekommen waren". Daraufhin telefonierte P. Amateis mit Nuntius Sambi, der Kontakt mit dem israelischen Kommando aufnahm. Einige Soldaten klopften an die Tür und überreichten dem Priester und den Schwestern Passierscheine, damit sie unbehelligt die 250 Meter bis zum Salesianerkloster zurücklegen konnten.

Kathpress
4. april 2002

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