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Publisert 12. april 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Vatikanstadt, 11.4.02 (KAP) Der vatikanische "Außenminister", Erzbischof Jean-Louis Tauran, hat die Bildung einer israelisch-palästinensischen Kommission vorgeschlagen, um die Krise in der Geburtskirche von Bethlehem zu überwinden. In einem Interview mit der Schweizer katholischen Nachrichtenagentur KIPA/APIC nannte Tauran die Bildung einer solchen Kommission "denkbar".

Zugleich betonte der Kurienerzbischof, es sei nicht Aufgabe des Heiligen Stuhls, technische Lösungen vorzuschlagen. Wohl aber könne der Heilige Stuhl, falls die betroffenen Seiten ihn fragten, seine Hilfe anbieten, insofern er über eine "gewisse Glaubwürdigkeit" verfüge. Diese beruhe auch auf der moralischen Autorität des Papstes.

Laut israelischer Zeitung "Haaretz" beginnt sich die von Tauran geforderte Kommission bereits zu formieren. Yassir Arafat habe dazu das Mitglied des palästinensischen Legislativrats Salah Tamari, den Rechtsanwalt Anton Salman sowie seinen "Innenminister" Jamil al-Tarifi benannt. Sie sollen mit den in Bethlehem agierenden Kommandanten der israelischen Armee die Verhandlungen beginnen. Tamari und Salman befänden sich unter den in der Geburtsbasilika Eingeschlossenen.

Tauran erklärte in dem Interview, die Besetzung einer Kirche im Heiligen Land durch Bewaffnete sei ein Bruch in der langen Geschichte dieser Orte. Von der osmanischen Epoche bis heute habe es keine vergleichbar lange bewaffnete Besetzung der Geburtsbasilika gegeben. Der "Außenminister" erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass sowohl Israelis als auch Palästinenser sich in bilateralen Verträgen zu einer Respektierung des Status quo in den Heiligen Stätten verpflichtet hätten.

Eingreifen von außen "notwendig"

Zum Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern bemerkte Tauran, es werde immer deutlicher, dass das Eingreifen einer dritten Kraft notwendig sei, um den Konfliktparteien zu helfen, den bewaffneten Kampf aufzugeben und wieder zu gegenseitigem Vertrauen zu finden. Wie dieses Eingreifen praktisch aussehen sollte, müssten Rechtsexperten klären. Wichtig sei jedoch, dass es sich um eine "unparteiische und freundschaftliche" Präsenz handeln solle. Entsprechende Anregungen habe der Heilige Stuhl bereits im November 2000 gemacht, und er habe den Eindruck, dass diese Idee immer mehr Zustimmung finde, so Tauran.

Kathpress
11. april 2002

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