Jerusalem, 16.4.02 (KAP) Die israelische Regierung hat den griechisch-orthodoxen Patriarchen Irenaios von Jerusalem acht Monate nach seiner Wahl offiziell anerkannt. Politische Vorbehalte seien für die ungewöhnlich lange Verzögerung verantwortlich, hieß es in Jerusalem. Jordanien und die palästinensische Autonomiebehörde hatten die am 13. August erfolgte Wahl umgehend akzeptiert. Die Entscheidung sei im israelischen Kabinett gegen den Widerstand einiger Minister gefallen, meldet die Zeitung "Haaretz" in ihrer Dienstagausgabe. Irenaios I. gelte als Freund Arafat, und man befürchte, dass das Patriarchat Teile seines reichen Grundbesitzes in Jerusalem auch an "feindliche" palästinensische Kräfte veräußern könnte, so das Blatt. In Jerusalem stehen etliche Regierungsgebäude und auch das Parlament, die Knesset, auf Grundbesitz des orthodoxen Patriarchats. Da ihm die staatliche Anerkennung fehlte, hatte der Patriarch im vergangenen Jänner nicht an dem vom Papst anberaumten Friedensgipfel der Religions- und Kirchenführer in Assisi teilnehmen können.
Kathpress
16. april 2002