Kritik an Vorgehen der israelischen Armee
Jerusalem, 17.4.02 (KAP) Die internationale Caritas hat von der israelischen Regierung unbeschränkten Zugang zu den Palästinensergebieten verlangt, um die Not leidende Bevölkerung mit humanitärer Hilfe versorgen zu können. Vor allem Verwundete sowie alte Menschen, Frauen und Kinder litten am meisten unter den massiven Zerstörungen und der Zugangsbeschränkungen durch Israels Armee, beklagte die katholische Hilfsorganisation in einem Aufruf. Die Menschen bräuchten dringend medizinische Versorgung, Kleider und Nahrung.
Rettungsteams würden daran gehindert, Verletzten das Leben zu retten; sie würden bei ihren Einsätzen sogar von israelischen Soldaten beschossen. Palästinensische Krankenhäuser und Kliniken stünden ohne Arzneimittel und medizinisches Material da, beklagte die Caritas in einer in Jerusalem verbreiteten Erklärung.
Man verurteile ohne Vorbehalte die Selbstmordanschläge gegen israelische Zivilisten, so die Caritas, aber ebenso, dass die israelische Armee bei ihrem Vorrücken in die Palästinensergebiete ohne Rücksicht auch Zivilisten beschossen habe, unter ihnen Frauen und Kinder. Mit Hubschraubern, Bombern und Panzern habe Israel zivile Gebiete bombardiert und Terror verbreitet.
Die Besetzung und Abriegelung der Palästinensergebiete habe auch die Wirtschaftsstruktur der Palästinenser zerstört. Obstplantagen seien verwüstet, die Menschen könnten nicht zur Arbeit. Noch mehr Familien rutschten damit unter die Armutsgrenze. Das Vorgehen Israels habe noch mehr Hass gesät. Die Caritas fordert eine internationale Beobachtertruppe in den Palästinensergebieten, die die Gewalt und die Verletzung der Menschenrechte eindämmen soll.
Kathpress
17. april 2002