Vatikanstadt, 18.4.02 (KAP) Trotz des geringen Erfolgs der Powell-Mission hält der Vatikan die Fortsetzung von Verhandlungen für unumgänglich. Auch wenn der Verhandlungsweg mühsam sei, müsse man sich "ihm unterziehen, ohne sich dem Fatalismus zu ergeben", schreibt die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" in einem Kommentar ihrer Donnerstagstausgabe. Hindernisse auf dem Weg zum Frieden müssten "mit Mut und Geduld überwunden werden, in dem Bewusstsein, dass jeder Krieg ein unnützes Massaker ist".
Die Krise um die Geburtskirche in Bethlehem blieb indes auch am Mittwoch ungelöst. Die Situation könne jeden Moment umkippen, durch Schuld der einen oder der anderen Seite - oder aber auch von keiner, sagte der Sprecher der Franziskaner-Kustodie im Heiligen Land, Pater David Jaeger aus Jerusalem am Mittwoch gegenüber Radio Vatikan. Daher müssten beide Seiten auf unnütze Forderungen oder Prestigefragen verzichten und sich auf ihre Verantwortung gegenüber Welt und Geschichte besinnen.
Der fehlende Respekt oder der Missbrauch der Heiligen Stätten stelle auf jeden Fall eine Verletzung von internationalen Normen wie auch der bilateralen Vereinbarungen dar. Trotz mehrfacher Ankündigungen gebe es bislang noch keine Treffen von Verhandlungsdelegationen, hob Jaeger hervor.
Kathpress
18. april 2002