Moskau, 27.5.02 (KAP) Ein russisches Provinzgericht hat einem ausländischen Priester das Recht zugestanden, eine katholische Pfarre zu leiten. Der US-Priester Michael Shields, der seit 1994 in der sibirischen Stadt Magadan tätig ist, hatte sich nach einem Ausweisungsbescheid des regionalen Justizministeriums an das Gericht gewandt. Das Ministerium kann bis zum 1. Juni gegen die Gerichtsentscheidung Berufung einlegen. Das Urteil könnte Signalwirkung für ähnliche Fälle haben.
Seit der Errichtung katholischer Diözesen in Russland Anfang des Jahres, ist es zu vermehrten Schikanen der Behörden gegen die katholische Kirche gekommen. Höhepunkt war die Ausweisung des aus Polen stammenden Bischofs in Irkutsk, Jerzy Mazur. Auch ein italienischer Missionar wurde des Landes verwiesen. Der aus Dresden stammende Bischof in Saratow, Clemens Pickel, hatte aus Sorge um eine mögliche Ausweisung in jüngster Zeit Auslandsreisen abgesagt. Auch befürchtet Pickel, dass sein im Herbst auslaufendes Visum nicht erneuert wird.
Kathpress
27. mai 2002