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Publisert 17. juni 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Vatikanstadt, 4.6.02 (KAP) Die Mehrheitsentscheidung der Schweizer für die Fristenregelung hat im Vatikan scharfe Kritik ausgelöst. Die Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" kommentierte das Abstimmungsergebnis mit den Worten, es füge dem unabänderlichen Recht auf Leben "eine neue Wunde" zu. Weiter heißt es in dem Kommentar, das jetzt per Volksabstimmung angenommene Gesetz sei zwar keine Freigabe, sondern eine "Straffreistellung", und die Abtreibung bleibe laut dem Strafgesetzbuch ein Vergehen. Dennoch sehe die neue Regelung von einer Sanktionierung ab und gestatte damit die straffreie Vernichtung des Ungeborenen.

Weiter kritisierte die Vatikanzeitung, dass nach dem neuen Gesetz neben der Abtreibung in den ersten 12 Schwangerschaftswochen auch ein Abbruch in der Zeit danach straflos bleiben könne, wenn ein Arzt der betroffenen Frau eine schwere körperliche oder seelische Notlage attestiere. Kritisch geht der Kommentar auch mit der Argumentation der Schweizer Justizministerin Ruth Metzler um: Die Ministerin habe zwar erklärt, dass die Straffreistellung nicht zu einer Banalisierung der Abtreibung führen dürfe. Dennoch hätten Regierung und Befürworter des neuen Gesetzes sich dafür ausgesprochen, das unveräußerliche Recht auf Leben zu Gunsten der allgemein verbreiteten Verhaltensweisen aufzugeben und damit "das Recht der Realität anzugleichen".

Kathpress
4. juni 2002