Er trat 1945 zur katholischen Kirche über und nahm aus Dankbarkeit für Pius XII. den Vornamen Eugenio an
Rom, 9.6.02 (KAP) In Italien ist erstmals ein Buch über den einstigen römischen Oberrabbiner Israel Zolli erschienen, der 1945 zur katholischen Kirche übertrat und aus Dankbarkeit für Papst Pius XII. den Vornamen Eugenio annahm (der Name des Papstes lautete Eugenio Pacelli). Das Buch der Amerikanerin Judith Cabaud wurde in der Libreria San Paolo in der römischen Via della Conciliazione in unmittelbarer Nähe des Vatikans präsentiert; die Autorin ist selbst jüdischer Herkunft und konvertierte erst als Erwachsene zur katholischen Kirche.
Der Publizist Vittorio Messori sagte bei der Präsentation, das Buch breche eine "Schweigespirale". Das Schweigen über den Weg Zollis sei freilich verständlich gewesen, auch weil der Schritt des Oberrabbiners in gewisser Weise die durch die Shoah so tief getroffene jüdische Gemeinde Roms neuerlich verletzt habe. Für Messori ist das Buch von Judith Cabaud ein "Buch des Dialogs, weit entfernt von jeder Apologie". Zolli habe sich nicht als "Konvertit" gefühlt, sondern als Glaubender, der in seinem Versuch, die Bibel immer tiefer zu verstehen, ans Ziel gelangt war. Messori zitierte das Wort Zollis: "Der selbe Lichtstrahl entspringt dem Wort des Amos, verstärkt sich im wunderbaren Wort des Isaias, um in das große Licht des Evangeliums zu münden".
Kathpress
9. juni 2002