Emigration verstärkt sich, weil es keine Verdienstmöglichkeiten mehr gibt
Jerusalem, 20.8.02 (KAP) In einem dringenden Aufruf an Papst Johannes Paul II. haben die Christen im Heiligen Land auf ihre verzweifelte Lage aufmerksam gemacht. Die Schulen seien geschlossen, und es sei angesichts der israelischen Militärbesetzung praktisch unmöglich geworden, in die Kirche oder an den Arbeitsplatz zu fahren, heißt es in einem Aufruf des «christlichen Laienkomitees des Heiligen Landes».
«Es ist dies die schwierigste Periode, die wir in diesem Land je gekannt haben, und die Ursache dafür ist sehr gut bekannt: die anhaltende Besatzung», wird in dem Aufruf betont. Zu befürchten sei, dass sich die Lage weiter verschlimmere. Die Sorge des Papstes über den Exodus der Christen aus dem Heiligen Land sei mehr als gerechtfertigt, heißt es in dem Aufruf: «Die Menschen hier verlassen ihre Häuser, ihr Land und ihre Gemeinschaft, weil sie kein Brot mehr haben».
Die Christen des Heiligen Landes ersuchen den Papst, angesichts der verzweifelten Situation einen weltweiten Aufruf zu erlassen, damit ein Nothilfe-Fonds gegründet werden kann. Es fehle den Schülern und Studenten vor dem neuen Schuljahr an allem, weil ihre Familien mittellos seien, denn die gesamte Wirtschaft sei praktisch zum Erliegen gekommen. Der Vatikan stelle die letzte Instanz dar, an die sich die Christen im Heiligen Land in dieser äußerst schweren Zeit noch wenden könnten, heißt es im Brief an den Papst weiter.
Kathpress
20. august 2002