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Publisert 23. september 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Jerusalem, 13.9.02 (KAP) Die Spannungen innerhalb des orthodoxen Patriarchats von Jerusalem haben einen neuen Höhepunkt erreicht. Wie die Tageszeitung «Jerusalem Post» am Freitag berichtete, beklagte sich der ranghöchste palästinensische Würdenträger des Patriarchats, Archimandrit Hanna Attalah, über einen Angriff auf sein Haus in der Jerusalemer Altstadt. Durch Steinwürfe seien mehrere Scheiben zerbrochen worden. Das Blatt zitiert Vertraute Attalahs, die behaupten, Patriarch Irinaios I. stehe hinter den Angriffen. Bereits vor drei Wochen war Attalah nach eigener Darstellung von einem Unbekannten krankenhausreif geschlagen worden.

Der aus Galiläa stammende Attalah wirft dem Patriarchen vor, gemeinsam mit Israel verhindern zu wollen, dass ein arabischer Christ ein hohes Kirchenamt bekleidet. Ein Patriarchatssprecher wies im Gespräch mit dem Blatt die Vorwürfe Attalahs als «Unsinn» zurück. Der Archimandrit betreibe gemeinsam mit der palästinensischen Autonomiebehörde eine Verleumdungskampagne zur Absetzung von Irinaios I.

Irinaios I. hat Attalah, der als Vertrauter von Palästinenserchef Yassir Arafat gilt, im August als Kirchensprecher abgesetzt, weil er palästinensische Selbstmord-Attentate begrüßt hatte. Nach einem Treffen mit Hisbollah-Führern im Libanon war er von der israelischen Polizei vernommen worden. Nach Informationen der Zeitung «Haaretz» plant Attalah aus Rivalität mit Irinaios I. sogar die Gründung einer «palästinensisch-orthodoxen» Kirche.

Nach Informationen der «Jerusalem Post» beschuldigen Kreise der palästinensischen Autonomiebehörde den Patriarchen, die arabischen Christen aus seiner Kirche hinausdrängen zu wollen. Zudem plant er angeblich, Ländereien des Patriarchats an Israel verkaufen zu wollen.

Tatsache ist allerdings auch, dass von israelischer Seite genau die gegenteiligen Vorwürfe gegen den Patriarchen erhoben werden und man ihm vorwirft, er wolle Grundstücke seiner Kirche an die Palästinenser verkaufen. Das orthodoxe Patriarchat von Jerusalem gilt als größter Grundbesitzer im Nahen Osten; große Teile Jerusalems sind in seinem Besitz. Das israelische Parlament, die Knesset, sowie der Präsidentenpalast stehen auf Grundstücken des Patriarchats.

Zudem hat Israel die vor einem Jahr erfolgte Wahl des Patriarchen bis heute nicht anerkannt. Immer wieder äußere die Regierung «unbegründete Beschuldigungen» wegen seiner angeblich zu großen Nähe zur palästinensischen Autonomiebehörde, ohne die Vorwürfe zu konkretisieren, beklagte sich Irinaios I. noch vor kurzem. Er wies dabei alle gegen ihn erhobenen Anschuldigungen entschieden zurück.

Kathpress
13. september 2002

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